Selbstversorgung klingt nach Unabhängigkeit und genau darum geht es auch. Gleichzeitig bist du jedoch zunächst abhängig von dem, was du bis zur völligen Selbstversorgung nicht alleine bewerkstelligen kannst.
Was ist ein Selbstversorger?
Vorfahren waren deutlich selbstständiger, als wir es heute sind und sicher gibt es einige Situationen, in denen auch du weißt, dass du selbstständiger sein könntest. Dieser Beitrag geht einen Schritt weiter und will dir zeigen, was es tatsächlich heißt, völlig unabhängig und dennoch mit denselben Lebensstandards zu leben wie heute – wenn nicht sogar mit höheren.
Das Thema der Selbstversorgung ist sehr vielfältig und diese Seite kann dir keinen tiefen Einblick in jeden Bereich geben. Vielmehr ist es als Ratgeber für diejenigen gedacht, die sich gerade erst mit dem Thema der Selbstversorgung beschäftigen und einen ersten Überblick darüber haben möchten. Du solltest die einzelnen Bereiche, die die Selbstversorgung umfasst, in jedem Fall auch mit weiteren Hilfestellungen vertiefen.
Dieser Beitrag bietet dir dennoch viele hilfreiche Informationen und Tipps, die du sofort umsetzen kannst, um noch heute ein kleines bisschen unabhängiger zu werden – ganz ohne großen Aufwand.Was bedeutet es, sich selbst zu versorgen?
Was bedeutet autark leben als Selbstversorger?
Heute sind wir es gewohnt, sechs Tage die Woche einkaufen gehen zu können. Wir können Lebensmittel aus aller Welt genießen und müssen dennoch nicht weit reisen.
Sofern du nicht in der Lebensmittelindustrie arbeitest, wirst du dir vermutlich auch gar keine Gedanken darüber machen, dass es Bananen, Melonen oder Reis hier bei uns zu kaufen gibt. Dein Speiseplan wird dadurch abwechslungsreicher und durch die langen Öffnungszeiten der Supermärkte bleibst du spontan.
Nun ist es jedoch genau diese Auswahl und Spontanität, die ein Selbstversorger nicht gebrauchen kann. Kümmerst du dich darum, dass dein Essen in deinem Garten wächst, kannst du im Winter keine frischen Tomaten ernten oder eine Kokosnuss vom Baum pflücken.
Hier hat alles seinen festgelegten Zeitplan und natürlich wachsen nicht alle Pflanzen in allen Breitengraden. Möchtest du zum Selbstversorger werden, so gilt es zunächst, die Gedanken auf ein strukturiertes, teilweise auch etwas langweiliges Leben zu fokussieren.
Du musst dich als erstes von deinem jetzigen Lebensstil verabschieden, denn als Selbstversorger hast du zu Hause viel zu tun und musst die schwierige Zeit der Umstellung erfolgreich hinter dich bringen, um ein erfolgreiches Leben als Selbstversorger führen zu können.
Das soll dich jedoch keineswegs abschrecken. Im Gegenteil. Es geht nicht darum, von jetzt auf gleich dein gesamtes Leben umzukrempeln, sondern in kleinen Schritten immer näher an die Selbstversorgung heranzurücken.
Du wirst in diesem Buch noch viele Beispiele finden, wie du mit dieser Umstellung sofort beginnen kannst. Dazu braucht es keinen großen Aufwand, sondern lediglich Willen und Durchhaltevermögen. Die wirklich großen Veränderungen kommen erst viel später.
Als ersten Schritt zum Selbstversorger solltest du dir darum bewusst machen, was die Selbstversorgung umfasst. Dazu gehört der Anbau von Lebensmitteln, das Haltbarmachen und Bevorraten ebendieser, die Haltung von Nutztieren, die Verwertung von Lebensmitteln aus der Natur, die einfache medizinische Versorgung, die Wasser- und Energieversorgung und das Erlernen, Anwenden und Weiterentwickeln der eigenen Fähigkeiten.
Kennst du dich bereits mit dem ein oder anderen Thema aus, so kannst du dir sofort überlegen, wie du mehr daraus machen kannst. Bist du hingegen völliger Einsteiger, solltest du dir an dieser Stelle einige Fragen stellen.
Was du heute noch tun kannst
- Welches Obst und Gemüse möchte ich selbst anbauen?
- Kann ich mir vorstellen, Tiere zu schlachten?
- Wie weit ist es bis zum nächstgelegenen Waldstück?
- Sind meine Erste-Hilfe-Kenntnisse ausreichend?
- Welche Fähigkeiten besitze ich, die mir in der Selbstversorgung helfen könnten?
- Wie kann ich Wasser- und Strom sparen?
Was zur Selbstversorgung anbauen?
Das empfindlichste und für die Selbstversorgung wichtigste Thema kommt an erster Stelle: die Ernährung. Wir sind es heutzutage gewohnt, uns bekochen zu lassen oder uns das Kochen zumindest einfacher zu machen, indem wir auf verarbeitete Lebensmittel zurückgreifen.
Wurst, Kekse, Brot, Getränke, Getreide, Nudeln, Pizza und vieles mehr wächst so nicht auf Bäumen oder an Sträuchern.
Es ist völlig in Ordnung, sich diesen Leckereien hinzugeben und sie zu genießen. Ein Selbstversorger kann dies jedoch nicht so einfach. Wenn du ein Selbstversorger sein willst, so musst du alles selber machen, auch die Kekse, die Nudeln und selbstverständlich die Pizza.
Und zwar nicht mit einer Backmischung (auch wenn das ein guter Anfang ist), sondern komplett selbst. Die Zutaten für dein Essen dürfen nicht bereits verarbeitet sein.
Keine Frage, das ist zu Beginn ein schwieriges Unterfangen. Vor allem dann, wenn du eher selten frisch kochst. Es ist jedoch keineswegs schwierig zu meistern. Lediglich die Zeit der Umstellung ist es, die die Sache schwierig macht.
Um das Projekt Selbstversorgung zu starten, solltest du immer häufiger mit frischen Zutaten selbst kochen und die verarbeiteten Lebensmittel im Regal stehen lassen. Mach es dir aber nicht zu schwer.
Deinen Lieblingsjoghurt darfst du natürlich trotzdem kaufen und auf die Leberwurst musst du auch nicht verzichten. Es geht vielmehr darum, dass du dich an das Selbermachen gewöhnst und viele verschiedene Rezepte ausprobierst.
Idealerweise isst du natürlich in diesem Fall nur das, was auch in deiner Region angebaut werden kann.
Hierzu bietet es sich an, wenn du statt der Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt, den nächstgelegenen Wochenmarkt besuchst. Dort verkaufen die Landwirte der Region ihre Lebensmittel.
Das ist nicht nur ein guter erster Anhaltspunkt, um zu sehen, welche Lebensmittel in deiner Umgebung angebaut werden können, sondern sorgt auch dafür, dass du die Menschen in deiner Region unterstützt. Sie helfen dir immer gerne weiter, wenn du einmal nicht weißt, was du mit einer Zutat kochen kannst oder nach neuen Rezeptideen suchst.
Du kannst auf Wochenmärkten ebenfalls einige verarbeitete Lebensmittel erstehen. Nudeln, Honig, Käse oder Fleisch gibt es auch dort zu kaufen. Du musst nicht darauf verzichten. Greif ruhig zu. Sorge aber trotzdem dafür, dass du zumindest ein Mal täglich selbst und frisch kochst.
Wenn dir dazu die Zeit fehlt, kannst du auch ein Mal in der Woche eine große Portion zubereiten und diese portionsweise im Kühlschrank oder im Gefrierfach aufbewahren. Es wird dir selbst aufgewärmt noch schmecken und zählt natürlich nicht zu den Fertiggerichten, wenn du es selbst zubereitet hast.
Du musst kein besonderes Kochtalent besitzen, um ein leckeres Gericht zu zaubern. Lege dir einige Kochbücher zu oder nutze das Internet, um mit einfachen und schnellen Gerichten zu beginnen und dich langsam an immer schwierigere zu wagen.
Obst und Gemüse sollten dabei natürlich ganz oben auf der Zutatenliste stehen, denn wichtiger als eine gute Selbstversorgung ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Kochst du mit frischen Zutaten, so ist dies bereits die halbe Miete.
Nimm dir einmal die Zeit, und lies dir durch, welche Zutaten die Lebensmittel beinhalten, die du üblicherweise kaufst. Je mehr es sind, desto schlechter ist dies grundsätzlich. Das gilt besonders, wenn es sich um künstliche Zusatzstoffe handelt.
Dass ein Apfel gesünder ist als eine Tafel Schokolade, ist keine Überraschung. Der Grund hierfür sind die Zutaten. Ein Apfel besteht bloß aus einem Apfel, eine Tafel Schokolade unter anderem aus Kakaobutter, Kakaomasse, Zucker, Milch, Sahne und Emulgatoren. Einige dieser Zutaten sind für den Körper nicht so gesund wie andere.
Sicherlich gibt es auch in deinem Ernährungsplan Dinge, die zwar lecker schmecken, jedoch nicht sonderlich gut für dich sind. Besonders Zucker, Koffein, Alkohol und Tabak gehören dazu. Es kommt zwar grundsätzlich auf die Menge an, die du zu dir nimmst, dennoch kannst du versuchen, weniger davon zu konsumieren.
Das ist meist leichter gesagt als getan, denn gerade auf Suchtmittel wie beispielsweise Koffein oder Tabak wirst du anfangs nur schwer verzichten können. Es gibt mitunter jedoch Alternativen zu diesen ungesunden Lebensmitteln, die dir nicht nur dabei helfen können, gesünder zu leben, sondern auch dabei, von den Suchtmitteln loszukommen.
Manche dieser Alternativen schmecken sogar deutlich besser. Du kannst den klassischen Zucker aus Zuckerrohr oder Zuckerrübe je nach Gericht beispielsweise durch Stevia, Kokosblütenzucker, Honig oder Dattelzucker ersetzen.
Sprich mit deinen Eltern oder Großeltern darüber, was sie damals gegessen und getrunken haben und probiere einige ihrer Vorschläge selbst aus. Du wirst mit Sicherheit etwas finden, was dir gut schmeckt, vielleicht sogar etwas, womit du ungesunde Gewohnheiten ganz oder teilweise ersetzen kannst.
Sorge so nach und nach dafür, dass immer weniger ungesunde Gerichte auf deinem Tisch landen und du dafür umso häufiger selbst kochst und gesund isst. Dafür musst du keineswegs dein Lieblingsrestaurant meiden. Es reicht, wenn du deine Besuche dort reduzierst. Veränderungen fallen leichter, wenn du sie in kleinen Schritten anpackst.
Was du heute noch tun kannst
- Sieh dir die Zutatenliste deiner Lieblingsgerichte an und suche nach einem Rezept, damit du es selbst zubereiten kannst.
- Suche nach Alternativen, mit denen du ungesunde Essgewohnheiten in gesunde umwandeln kannst.
- Versuche den Konsum von ungesunden Lebensmitteln einzuschränken.
- Sprich mit deinen Vorfahren über deren Speiseplan vor 50 Jahren und probiere einige Gerichte aus.
- Gehe auf den nächsten Wochenmarkt und kaufe deine Lebensmittel soweit wie möglich dort ein.
- Nimm dir mindestens ein Mal in der Woche Zeit, um selbst zu kochen und lade dazu Freunde ein, denn das macht mehr Spaß.
Wie viel Land braucht man zur Selbstversorgung?
Das selbstständige Zubereiten von frischen Lebensmitteln ist ein erster wichtiger Schritt in die Selbstversorgung. Doch richtig selbstversorgt bist du natürlich nur, wenn du diese frischen Lebensmittel nicht kaufen musst, sondern in deinem eigenen Garten ernten kannst.
Willst du diesbezüglich auf lange Sicht wirklich unabhängig sein, wirst du um einen mittelgroßen bis großen Garten nicht herumkommen. Für den Anfang reicht jedoch der Balkon oder sogar die Fensterbank.
Ja, es gibt tatsächlich einige essbare Pflanzen, die du drinnen züchten kannst. Dazu gehören in erster Linie Kräuter. Rosmarin, Basilikum, Thymian, Minze, Oregano, Schnittlauch und Co. liefern dir bei richtiger Pflege das ganze Jahr über frische Zutaten für deine Gerichte.
Zwar sind sie in einem Beet ergiebiger, du kannst aber auch ganz ohne Garten viel Freude an ihnen haben. Doch das ist noch längst nicht alles! Auch Radieschen, Tomaten, Gurken, Zucchini, Erbsen, Bohnen, Ingwer und sogar Zwiebeln, Knoblauch und Feldsalat kannst du in der Wohnung anbauen und so das ganze Jahr über ernten.
Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass du sie richtig pflegst. Ein sonniger Standort, regelmäßiges Gießen und Düngen sowie das Schütteln von Pflanzen wie Tomaten und Zucchinis zur gegenseitigen Bestäubung sind unerlässlich. Hältst du diese Pflegegrundsätze ein, kannst du problemlos auch ganz ohne Garten oder Balkon eine eigene kleine Gemüsefabrik anlegen.
Dem Raumklima und der Optik der Wohnung tun diese Pflanzen übrigens ebenfalls gut. Vom Duft, den sie verbreiten, ganz zu schweigen.
Radieschen, Karotten und Kräuter kommen übrigens problemlos in Fensterkästen unter, die du von Frühjahr bis Herbst auch auf den Fenstervorsprung im Freien stellen kannst, um den Pflanzen mehr frische Luft zu bieten. Pass aber auf, dass nichts herunterfällt.
Hast du einen Balkon oder eine (Dach-)Terrasse, so kannst du dich weiter austoben. Alle bereits genannten Pflanzen kannst du dann auch draußen züchten, was grundsätzlich bessere Erträge liefert.
Hast du genügend Platz, dann kannst du dir ein Hochbeet anlegen, in welchem du verschiedene Gemüsesorten anbaust. Welche das sind, hängt in erster Linie vom Platz ab, den du zur Verfügung hast, aber natürlich auch von deinen Essgewohnheiten und Vorlieben.
Kohl, Bohnen, Erbsen, Karotten, Kartoffeln, Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis, Rüben, Paprika und Salat können auf jedem Balkon angebaut werden. Je größer dieser ist, desto mehr davon kannst du pflanzen.
Bist du völliger Anfänger, so solltest du mit einigen wenigen Sorten beginnen und dich langsam an das Gärtnern gewöhnen. Ein kleiner Garten macht zwar weniger Arbeit als ein großer, du solltest diese jedoch keineswegs unterschätzen.
Im Winter hast du kaum etwas zu tun, im Sommer musst du je nach Wetter jedoch zwei Mal täglich gießen und ständig reife Früchte ernten. Das braucht Zeit und Geduld.
Hast du mehr Platz, vielleicht sogar einen eigenen Garten, kannst du dich natürlich noch mehr austoben und zusätzlich zu den oben genannten Gemüsepflanzen auch Obst anbauen und ernten.
Obstbäume brauchen allerdings einige Jahre, bis sie erste Früchte tragen, du musst darum viel Geduld mitbringen. Alternativ kannst du aber auch auf Säulenobst zurückgreifen.
Dabei handelt es sich um eine spezielle Züchtung verschiedener Obstsorten, die im Topf gehalten wird und lediglich nach oben wächst. Säulenobst (auch Spalierobst genannt) bildet in der Regel nur wenige Seitentriebe und ist darum auch für Balkone geeignet.
Kirschen, Pflaumen, Äpfel, Birnen, Aprikosen, Nektarinen und sogar Kiwi kannst du so ganz ohne langes Warten ernten.
Im Gegensatz zu deinen Gemüsepflanzen ist Säulenobst jedoch mehrjährig und muss zurückgeschnitten werden, damit es im nächsten Jahr neue Triebe bilden kann und die Ernte damit ergiebiger ausfällt.
Damit du eine Vorstellung davon bekommst, welche Pflanzen du bei welchem Platzangebot anpflanzen solltest, findest du hier nun eine Übersicht über verschiedene klassische Gemüse- und Obstsorten für unterschiedlich große Gärten.
Kein Garten und nur wenig Platz
Kräuter
Ganz nach deinen eigenen Vorlieben solltest du auf keinen Fall auf leckere Kräuter verzichten. Diese sind zwar für das reine Selbstversorger Leben nicht so wichtig wie Gemüsepflanzen oder Obst, sie verfeinern jedoch deine Mahlzeiten und sind sehr pflegeleicht. Du kannst sie in der Wohnung züchten und manche von ihnen haben sogar eine heilende Wirkung.
Radieschen
Radieschen sind völlig unproblematisch in der Aufzucht und können bereits nach vier Wochen geerntet werden. Ein Blumenkasten auf der Fensterbank versorgt dich regelmäßig das ganze Jahr mit neuen Früchten. Tägliches Gießen lässt die Radieschen saftig und mild werden, zu viel Nässe mögen sie aber nicht.
Feldsalat und Rucola
Wie auch Radieschen, so kannst du Feldsalat und Rucola in einem normalen Blumenkasten sowohl drinnen als auch draußen ziehen.
Tomaten
Tomaten schmecken das ganze Jahr über, ganz gleich ob frisch gepflückt, als Salat oder in einer leckeren Tomatensauce. Verschiedene Sorten sind für verschiedene Gerichte unterschiedlich gut geeignet.
Cocktailtomaten lassen sich drinnen wie draußen in kleinen Kästen anpflanzen und du kannst sie zwischendurch naschen. Fleischtomaten brauchen jeweils einen eigenen großen Topf oder Kübel sowie einige stabile Stäbe als Rankhilfe und sind für Saucen und Suppen besonders geeignet.
Schüttle die Tomatenpflanzen vorsichtig während der Blüte, damit eine Befruchtung stattfinden kann oder nutze einen Pinsel, um die Befruchtung manuell durchzuführen.
Gurken und Zucchinis
Auch Gurken und Zucchinis kannst du in großen Töpfen mit einem Stab als Stütze anpflanzen und sowohl in der Wohnung als auch auf dem Balkon ziehen. Auch sie musst du ab und an schütteln, wenn du sie nur in der Wohnung ziehst, damit eine Befruchtung stattfindet.
Selbstversorger Tipp: Ernte die Früchte rechtzeitig, wenn sie noch nicht zu groß sind. So unterstützt du das Wachstum neuer Gurken und Zucchinis und die Früchte haben einen intensiveren Geschmack.
Karotten
Es gibt Karottensorten, die besonders kurz sind. Diese kannst du im Frühjahr und Sommer in Blumenkästen pflanzen, welche du an das Balkongeländer oder vor dein Fenster stellst. In größeren Kästen kannst du entsprechend größere Karotten ziehen.
Bohnen und Erbsen
Bohnen und Erbsen gehören zu den Gemüsesorten, die eine Rankhilfe benötigen, da sie andernfalls nicht richtig wachsen können.
Dazu kannst du Haken mit Saugnäpfen direkt an einem Fenster befestigen und einige Schnüre spannen, an welchen sich die Pflanzen nach oben arbeiten können. So erhalten sie genügend Licht und fungieren gleichzeitig als Sichtschutz.
Bedenke, dass du natürlich all diese Pflanzen auch im Freien auf einem Balkon anpflanzen kannst und dies immer besser für das Gemüse ist. Im Winter wirst du auf diese Weise jedoch keine Ernte einholen können.
Im Sommer und Herbst ist sie dafür umso ertragreicher, wenn du deine Pflanzen nach draußen stellst. Außerdem musst du Pflanzen, die ausschließlich drinnen wachsen, unbedingt düngen.
Hierfür kannst du den passenden Pflanzendünger für Gemüsepflanzen verwenden, da du ohne eigenen Garten vermutlich keinen Zugang zu einem Kompost haben wirst.
Welche und wie viele der genannten Gemüsepflanzen du drinnen oder draußen anbauen möchtest, hängt ganz davon ab, was du gerne isst und wie viel Platz du zur Verfügung hast. Kleine Blumenkästen nehmen wenig Platz weg, Gurken, Zucchinis, Tomaten, Erbsen und Bohnen brauchen mehr davon.
Als völliger Anfänger solltest du mit einfachen Pflanzen wie Rucola, Radieschen oder Kräutern beginnen. Diese sind sehr pflegeleicht und müssen nach dem aussäen nur noch gegossen und geerntet werden.
Kleiner Selbstversorger Garten oder Terrasse
In einem kleinen Garten kannst du alles anpflanzen, was du auch ohne Garten pflanzen kannst. Selbstverständlich brauchst du dafür dann keine Pflanzgefäße mehr, sondern kannst dir ein Beet oder Hochbeet anlegen.
Statt einer einzigen Tomatenpflanze finden so möglicherweise gleich mehrere Platz. Zusätzlich gibt es aber auch weitere Gemüse- und Obstsorten, die du als Selbstversorger ziehen kannst.
Blattsalate
In einem Frühbeet, einem Hochbeet mit kleinem Gewächshausaufsatz, kannst du im Winter viele verschiedene Blattsalate ernten. Hast du wenig Platz in deinem Hochbeet, kannst du das Beet auf diese Weise nach der Ernte anderer Gemüsesorten im Sommer und Herbst, erneut mit Salaten bepflanzen und diese im Winter ernten.
Säulenobst
Auch bei einem geringen Platzangebot kannst du mit Säulen- oder Spalierobst einige Obstsorten anbauen. Schneide die unerwünschten Triebe rechtzeitig zurück und schütze die Pflanze vor einem zu kalten Winter. So kannst du viele Jahre die Früchte genießen.
Großer Garten und viel Platz
Ideal ist es natürlich, wenn du einen großen Garten hast, in welchem du einige Beete, Hochbeete und ein Gewächshaus anlegen kannst. Dann steht dir die gesamte Bandbreite an Gemüse und Obst zur Verfügung und du kannst das ganze Jahr über gärtnern.
Der ein oder andere Obst- oder Nussbaum versorgt dich nicht nur mit leckeren Früchten, sondern spendet zusätzlichen Schatten. Ein Komposter macht es dir einfach, Gartenabfälle sofort zu entsorgen und stellt für dich wertvollen Dünger für deine Pflanzen her.
Zusätzlich zu den bereits genannten Gemüse- und Obstpflanzen kannst du dann noch einige weitere Sorten anbauen.
Paprika
Paprika ist lecker und du kannst sie in vielen Gerichten unterbringen. Sie benötigen allerdings ein Gewächshaus oder einen großen Folientunnel, weshalb sie in kleinen Gärten nicht richtig wachsen können.
Kartoffeln
Kartoffeln kannst du zwar auch auf einem Balkon in Säcken oder Kübeln anpflanzen, sie brauchen allerdings etwas mehr Platz und Zeit, weshalb sie sich nur bedingt für den Balkon eignen.
In einem großen Garten hingegen kannst du sie idealerweise direkt in ein Beet pflanzen. Zu Beginn ihres Wachstums musst du die Erde um sie herum regelmäßig aufhäufen.Im Sommer oder Herbst kannst du dann leckere Kartoffeln ernten.
Kartoffeln sind pflegeleicht und brauchen nicht viel Wasser, wachsen in einem Beet aber besser und ergiebiger als in einem Kübel.
Im Sommer oder Herbst kannst du dann leckere Kartoffeln ernten. Kartoffeln sind pflegeleicht und brauchen nicht viel Wasser, wachsen in einem Beet aber besser und ergiebiger als in einem Kübel.
Kohl
Brokkoli, Blumen,- Grün- und Rotkohl sind hervorragende Gemüsesorten für den Winter, die allerdings viel Platz und Zeit brauchen. Sie werden im Frühjahr vorgezogen, im Sommer ins Freie gepflanzt und können erst im Winter geerntet werden.
Selbstversorger Tipp: Du musst die Pflanzen gut vor Vögeln schützen, da diese gerne an den Sämlingen knabbern. CDs und die Schraubverschlüsse von Plastikflaschen kannst du an einer Schnur befestigen und über den Pflanzen aufhängen, um sie effektiv vor Vögeln zu schützen.
Mais
Ob als Popcorn, gekocht oder vom Grill, Mais ist vielseitig und lecker, braucht jedoch Platz und mag keinen Wind.
In einem großen Garten kannst du ihn dennoch in einem Beet anpflanzen, musst die reifen Kolben allerdings sofort weiterverarbeiten oder essen, da sich der enthaltene Zucker andernfalls in Stärke umwandelt.
Steckrüben
Steckrüben kannst du roh essen oder kochen und auch die Blätter sind essbar. Das Gemüse ist pflegeleicht, braucht aber viel Wasser und Platz nach unten, weshalb du sie in einem Beet anpflanzen musst.
Kürbis
Nicht nur mit einer Kerze im Mund ist ein Kürbis interessant. Kürbissuppe ist äußerst beliebt und die vielen verschiedenen Sorten kommen dabei in ganz vielseitigen Geschmacksrichtungen daher.
Allerdings brauchen Kürbisse sehr viel Platz. Komposthaufen sind dabei typische Böden, in welchen sich Kürbispflanzen wohlfühlen.
Spargel
Ein beliebtes Winter- und Frühjahrsgemüse ist der Spargel. Er ist allerdings einer der langsamsten Gemüsesorten und kann erst zwei Jahre nach dem ersten Säen geerntet werden, danach jedoch jährlich. Wenn du Zeit und Geduld hast, kannst du mit eigenem Spargel viele leckere Gerichte zaubern.
Beeren
Unheimlich lecker sind auch Beeren, die in der Regel an Büschen wachsen. Diese eignen sich besonders gut als Abgrenzung einzelner Gartenbereiche oder als Hecke zum Nachbarn.
Viele von ihnen schützen sich durch Dornen, sodass du vorsichtig mit ihnen umgehen musst. Ansonsten sind diese Sträucher pflegeleicht, brauchen nicht viel Wasser und tragen viele Jahre Früchte.
Es gibt selbstverständlich noch viele weitere Obst- und Gemüsesorten, die du in deinem kleinen oder großen Garten anbauen kannst. Sie alle aufzuzählen, würde hier zu weit führen. Für einen ersten Anlauf sollten dir die obigen Beispiele jedoch ausreichen.
Bedenke, dass ein großer Garten deutlich mehr Arbeit macht als ein kleiner. Zwar hast du im Winter meist wenig zu tun, da die meisten Pflanzen in dieser Zeit nicht gedeihen, im Sommer und Herbst hingegen kann ein großer Garten allerdings bis zu drei Stunden Arbeit am Tag beanspruchen.
Selbstversorger Tipp: Hast du wenig Zeit, so kann ein großer Selbstversorger Garten schnell zu einer Belastung werden. Fange darum klein an und mache dich mit dem Gärtnern zunächst vertraut, bevor du deinen Garten ausbaust, mehr Zeit investierst und natürlich auch höhere Erträge erzielst.
Was du sonst noch zum Gärtnern brauchst
Neben den richtigen Samen und jeder Menge Blumenerde, brauchst du für deinen kleinen oder großen Selbstversorger Garten natürlich noch einige Hilfsmittel.
Kleine Gartengeräte wie eine Schaufel oder eine Hacke erleichtern dir die Arbeit ungemein. Handschuhe schützen deine Hände und halten sie sauber.
Blumenkästen und -kübel kannst du in jedem Baumarkt kaufen, oftmals eignen sich dafür aber auch ausrangierte Kisten oder Eimer. Bohre ein paar Löcher in den Boden und bedecke diesen mit einigen größeren und kleineren Steinen. Darauf gibst du Erde.
Dies sorgt dafür, dass das Wasser nach unten ablaufen kann und sich keine Staunässe bildet, was die Pflanzen nicht mögen.
Auch ein Kompost kann dich bei deiner Selbstversorger Gartenarbeit unterstützen. Selbst für Balkone gibt es kompakte Versionen, wie beispielsweise einen Bokashi oder einen Wurmkomposter.
Du kannst dir aber auch selbst in einem großen Eimer einen Kompost anlegen. Dazu besorgst du dir einen Eimer mit Deckel, der zwischen 75 und 100 l Fassungsvermögen hat. Bohre auch hier einige Löcher in den Boden und sorge dafür, dass der Eimer nicht direkt auf dem Boden steht.
Der Kompost braucht Luft von unten, um gut arbeiten zu können. Als unterste Schicht legst du nun etliche Zweige und Äste oder Mulch in den Eimer. Darauf gibst du einige Gartenabfälle wie Laub oder abgetrennte Triebe deiner Gemüsepflanzen.
Notfalls kannst du im nahegelegenen Park oder Wald auch Entsprechendes sammeln. Darauf gibst du nun noch ein wenig Erde und hast so die Grundvoraussetzung für deinen Kompost geschaffen.
Sobald in deiner Küche rohe Abfälle anfallen, also beispielsweise Eierschalen, Kerngehäuse von Äpfeln, Birnen und Co. oder die Schalen von Karotten, Kartoffeln oder anderem Gemüse, kannst du dies in deinen Eimer werfen.
Selbstversorger Tipp: Fleisch solltest du zum Kompost nicht dazugeben, da dies sehr schnell unbeliebte Gäste anlocken kann!
Es schadet auch nicht, einige Schaufeln Kompost von einem anderen Haufen hinzuzugeben oder beim nächsten Regenguss ein paar Regenwürmer aufzusammeln und in den Komposteimer zu geben. Der Kompost darf weder zu nass noch zu trocken sein.
Es kann gerade im Sommer darum nötig werden, dass du ihn ab und zu ein bisschen besprühst oder gießt. Regelmäßiges Wenden des Komposts, sodass die Bestandteile vermischt werden, sorgt dafür, dass der Kompost schneller gebrauchsfertig ist. Ein Jahr musst du jedoch im Normalfall warten, bis du ihn als Dünger verwenden kannst.
Kommt ein Kompost für dich nicht in Frage, so benötigst du besonders für Pflanzen, die keinen direkten Bodenkontakt haben, den passenden Dünger. Hier gibt es spezielle Düngersorten für unterschiedliche Pflanzen.
Meistens ist normaler Dünger für Gemüsepflanzen ausreichend. Achte in jedem Fall darauf, dass du ihn für Pflanzen, die gegessen werden sollen, verwenden kannst. Je organischer der Dünger ist, desto gefahrloser kannst du ihn einsetzen.
Für Gärten in freier Natur sind außerdem einige Mittel zur Abwehr von Schädlingen sinnvoll. Neben Vögeln sind es vor allem Schnecken und Raupen, die deine gesamte Ernte zerstören können. Viele Gemüsepflanzen haben außerdem ihre ganz eigenen Feinde. Bei einigen hilft es, wenn du zwei unterschiedliche Pflanzen direkt nebeneinander pflanzt.
So kannst du beispielsweise Karotten vor der Möhrenfliege schützen wenn du sie direkt neben Zwiebeln anbaust. Dabei schützt du gleichzeitig die Zwiebeln vor der Zwiebelfliege.
Als Anfänger solltest du dir darüber aber nicht allzu viele Gedanken machen. Du wirst mit einigen wenigen Pflanzen beginnen, was den Schädlingsbefall meist auch stark verringert.
Säen, pflegen und ernten
Wir könnten dir nun zu jeder einzelnen Pflanze eine genaue Beschreibung des richtigen Umgangs geben. Wenn du die Samen kaufst, wirst du auf der Verpackung allerdings bereits alle nötigen Informationen vorfinden, darum sparen wir uns diese Hilfestellung.
Grundsätzlich gilt, dass du dich an die Angaben auf der Verpackung halten solltest, kleine Abweichungen aber nicht schaden. Das gilt besonders, wenn du dein Gemüse drinnen anbaust und nicht auf das passende Wetter angewiesen bist.
Beginnst du deine Aufzucht mit Samen, so säst du diese einzeln in ein kleines Loch oder eine Furche in der Erde und bedeckst die Samen anschließend mit Erde.
Nun musst du sie nur noch angießen, feucht und warm halten und sie entwickeln sich zu Sprößlingen.
Diese wiederum kannst du auch schon fertig kaufen und pflanzt sie in größere Behältnisse um oder setzt sie in dein Beet, sobald das Wetter es zulässt. Ausgepflanzt werden die meisten Gemüsepflanzen erst im Frühjahr zwischen März und Mai, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist.
Für den Anfang kann es sich übrigens lohnen, wenn du bereits vorgezogene Pflanzen kaufst, die vielleicht sogar schon Früchte tragen. So musst du diese meist nur noch in einen größeren Topf umpflanzen und regelmäßig gießen.
Als angehender Selbstversorger wirst du aber vermutlich bei Null anfangen wollen und die Samen aussäen. Das macht auch deutlich mehr Spaß und zeigt dir, wie lange es tatsächlich dauert, bis du dein Gemüse genießen kannst.
Sobald die Pflanze Früchte trägt musst du dafür sorgen, dass sie nicht zu viele Triebe entwickelt, die sich gegenseitig verdecken. Andernfalls werden die einzelnen Früchte zu klein.
Auch die Ernte solltest du vornehmen, sobald die Früchte reif sind. Zwar macht es vielen Pflanzen nichts aus, wenn sie ihre Früchte etwas länger tragen, als eigentlich gedacht, die Früchte verändern jedoch ihren Geschmack.
Eine große Zucchini hat beispielsweise einen weitaus geringeren Geschmack als eine kleine. Hinzu kommt, dass die Pflanze viel Energie in reife Früchte investieren muss, die sie besser an heranreifende Früchte abgeben sollte.
Ernte darum rechtzeitig, im Sommer in der Regel täglich.
Fällt die Ernte zu groß aus, kannst du einige Früchte an Freunde und Familienmitglieder verschenken oder haltbar machen. Wie das geht, erfährst du im nächsten Kapitel.
Was du heute noch tun kannst
- Überlege dir, welche Pflanzen du selbst anbauen möchtest und kaufe dir die nötigen Samen oder Setzlinge dafür.
- Plane, wo du welche Pflanzen anbauen willst.
- Suche dir Behältnisse, die dir als Pflanzkisten oder -kübel dienen können und bohre einige Löcher in den Boden.
- Pflanze deine Samen oder Setzlinge in ausreichend großen Töpfen oder Beeten an, gieße sie regelmäßig und warte darauf, dass sie erste Früchte tragen.
Lebensmittel Vorrat anlegen und haltbar machen
Wenn du als Selbstversorger dein eigenes Obst und Gemüse anbaust, wird dir schnell auffallen, dass du mehr erntest, als du essen kannst.
Das ist gut, denn eine ertragreiche Ernte zeigt dir, dass du viele Dinge richtig gemacht hast, und versorgt dich mit wichtigen Nährstoffen.
Allerdings kannst du unmöglich alles frisch zubereiten. Nicht nur, dass du so viel gar nicht essen kannst, sondern auch, dass dir bei den immer selben Gerichten schnell die Freude am Essen vergeht.
Die Kunst liegt darin, deine Lebensmittel zu bevorraten und haltbar zu machen.
Vorratshaltung
Um die Vorratshaltung kannst du dich als angehender Selbstversorger bereits heute kümmern. Du bist es sicher gewohnt, nahezu jeden Tag von morgens bis abends einkaufen gehen zu können
Die Supermärkte haben meist schon um sieben Uhr geöffnet und schließen erst um zehn Uhr wieder.
Das sorgt dafür, dass du kurzfristig einkaufen gehen kannst und so flexibel bleibst. Du bist aber auf diese Weise nicht auf eine Situation vorbereitet, die dir das spontane Einkaufen unmöglich macht.
Eine Erkältung erwischt uns alle mal und meist haben wir dann keine Lust, erst noch einkaufen zu gehen.
Ein sinnvoller Vorrat an einigen Lebensmitteln macht es dir möglich, solche Situationen problemlos zu überstehen.
Als Selbstversorger brauchst du aber mehr als bloß einen kleinen Vorrat. Haltbare Lebensmittel solltest du immer für einige Wochen zu Hause haben.
Nudeln, Mehl, Zucker, Reis, Haferflocken etc. kannst du über lange Zeit lagern. Nutze diese Eigenschaften der Lebensmittel und richte dir einen kleinen Vorrat ein.
So bleibst du wirklich flexibel. Wenn du dann spontan Lust hast, etwas anderes zu kochen, kannst du natürlich trotzdem in den Supermarkt gehen. Stehst du dort vor verschlossenen Türen, hast du zu Hause genügend Reserven, um trotzdem satt zu werden.
Achte bei deinem Vorrat auf das Haltbarkeitsdatum. Die meisten Lebensmittel sind nicht automatisch schlecht, bloß weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde.
Im Gegenteil. Es handelt sich dabei um eine rechtliche Absicherung der Hersteller, keineswegs um ein verbindliches Datum, an welchem die Lebensmittel automatisch ungenießbar werden. Dennoch solltest du darauf achten, dass du immer die Vorräte zuerst isst, die am ehesten ablaufen.
Neu gekaufte Lebensmittel kommen darum hinten ins Regal – wie im Supermarkt. Bist du dir einmal nicht sicher, ob du etwas noch essen kannst, verlasse dich auf deine Erfahrungen.
- Sieht das Lebensmittel noch so aus, wie es aussehen sollte?
- Riecht es so, wie es riechen sollte?
- Gehört es zu den schnell verderblichen Lebensmitteln? (Fleisch, Milchprodukte, frisches Obst und Gemüse)
- Probiere ein kleines Stückchen davon. Schmeckt es so, wie es schmecken sollte?
Selbstversorger Tipp: Wenn du Zweifel hast, lass es besser sein und wirf es weg. Manche Lebensmittel kannst du zwar trotzdem essen, wenn du die verschimmelten Stellen entfernst, im Zweifel ist es für deine Gesundheit aber besser, wenn du gänzlich darauf verzichtest und es beim nächsten Mal gleich isst, noch bevor es schlecht wird.
Lebensmittel haltbar machen
Ganz gleich, ob du Lebensmittel selbst produzierst, oder sie im Supermarkt kaufst, es gibt die Möglichkeit, diese haltbar zu machen.
Marmelade musst du nicht immer kaufen, du kannst sie auch selbst herstellen. Hast du nur einen kleinen Garten mit wenig Ertrag, kannst du dir auf diese Weise die Angebote in Supermärkten zu Nutze machen, günstig einkaufen und selbst herstellen, was du andernfalls teuer einkaufen müsstest.
In der Regel sind die Lebensmittel, die du selbst haltbar machst, um einiges gesünder, da sie viel weniger künstliche Zusätze enthalten. Allerdings gehört es heute nicht mehr zum Standardwissen, wie man Lebensmittel richtig haltbar macht.
Grundsätzlich gilt, dass du nur einwandfreies Obst und Gemüse einlagern solltest. Haben einige Früchte bereits faule Stellen, verarbeite sie lieber gleich oder entsorge sie auf dem Kompost.
Eine einzige schlechte Frucht kann deine gesamte Ernte ruinieren. Außerdem musst du die Früchte, die du einlagern willst, vorher säubern. Das bedeutet nicht, dass du sie klinisch rein wäschst, sondern lediglich, dass du sie von grobem Dreck befreist. Eine Bürste reicht aus.
Selbstversorger Tipp: Auf das Abwaschen solltest du verzichten, da die Früchte dadurch anfälliger für Schimmel werden. Je nach Pflanze hast du ganz unterschiedliche Möglichkeiten, wie du sie lagern oder haltbar machen kannst.
Lagern
Selbstversorger Tipp: Äpfel und Birnen kannst du an einem kühlen dunklen Ort aufbewahren. Achte dabei darauf, dass die Früchte nicht aufeinander liegen, da so schnell Druckstellen entstehen können und die Früchte unter Umständen nicht genügend Sauerstoff abbekommen. Lege sie lieber nebeneinander und lasse dazwischen etwas Platz.
In Sand einlagern
Wurzelgemüse wie Karotten, Rote Beete, Topinambur oder Radieschen solltest du in einer Kiste mit Sand lagern. Dazu kannst du Blumenkästen verwenden, die du für die Zeit der Einlagerung ohnehin nicht brauchen kannst. Fülle zunächst eine Schicht sauberen Sand ein.
Lege dann das zu lagernde Gemüse darauf und lass zwischen den einzelnen Früchten etwas Platz. Dann erneut eine Schicht Sand und wieder die Früchte.
Das kannst du so lange wiederholen, bis deine Kiste voll ist. Oben sollte sich dann eine letzte Schicht Sand befinden. Du kannst den Sand auch durch Sägemehl oder gar eine Mischung aus Sand und Sägemehl ersetzen.
Mieten anlegen
Kartoffeln kannst du ohne direkten Bodenkontakt in einem kühlen, trockenen und dunklen Raum lagern. Ein Keller ist dafür bestens geeignet. Fehlt dir diese Möglichkeit, so kannst du im Freien auch eine sogenannte Miete anlegen.
Dazu lässt du die Kartoffeln nach der Ernte einige Stunden trocknen, bettest sie dann auf Stroh oder Reisig und bedeckst sie auch damit. Darüber häufst du eine Erdschicht, die etwa 15 bis 20 cm dick sein sollte.
Lasse einige der Reisig- oder Strohhalme herausragen, damit Luft an die Kartoffeln kommt. Mit einem Spaten klopfst du die Erde fest. Diese Art der Einlagerung ist jedoch nicht frostsicher.
Du musst die Kartoffeln entsprechend rechtzeitig verarbeiten. Auch Wurzelgemüse, welches du in Sand lagern kannst, kannst du auf diese Weise einlagern.
Trocknen
Eine weitere vergleichsweise bequeme Methode des Haltbarmachens ist das Trocknen. Hierfür eignen sich vor allem Kräuter und Samen, aber auch Tomaten oder Äpfel kannst du auf diese Weise zu einem Gaumenschmaus werden lassen.
Das Trocknen kannst du an einem dunklen, trockenen und luftigen Ort durchführen. Kräuter hängst du hier einfach kopfüber auf und wartest je nach Wetter ein bis zwei Wochen. Dann sind sie ausreichend getrocknet. Auch Chilis oder Knoblauch kannst du so haltbar machen.
Äpfel, Tomaten und Co. kannst du in einem Dörrautomat, dem Backofen oder gar einem Solarschrank trocknen. Als Anfänger ist der Backofen am besten geeignet, braucht jedoch viel Strom und ist darum nicht allzu effektiv. Dennoch ist es möglich.
Die Temperatur sollte zwischen 45 und 55°C betragen und die Backofentür muss einen Spalt offen stehen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Du kannst einfach einen Kochlöffel in die Tür klemmen. Je nach Trockengut, welches du unbedingt auf einen Gitterrost betten solltest, dauert es dann zwischen 2 und 24 Stunden, bis alles getrocknet ist.
Einfrieren
Selbstverständlich kannst du deine Ernte auch einfrieren. Hierbei musst du einige Früchte jedoch vorab blanchieren, damit Krankheitserreger sich nicht ausbreiten können. Vor allem Gemüse eignet sich zum Einfrieren besonders gut.
Beeren lassen sich auf diese Weise ebenfalls haltbar machen und sind eine leckere Ergänzung zum Dessert. Frierst du diese zunächst für eine Stunde flach lagernd auf einem Backblech oder Tablett ein und gibst sie anschließend in einen Gefrierbeutel, kannst du verhindern, dass sie aneinander festfrieren.
Du solltest die Lebensmittel vorab in Portionen aufteilen und größere Früchte wie Gurken, Zucchinis oder Paprika klein schneiden. Nach dem Blanchieren – sofern nötig – gibst du die Portionen in einen Gefrierbeutel, beschriftest ihn mit einer Kennzeichnung des Inhalts und dem Einfrierdatum und verschließt ihn. So kannst du beim Entnehmen genau erkennen, wie alt der Vorrat ist und was sich darin befindet.
Einkochen
Das Einkochen eignet sich hervorragend zum Haltbarmachen von Obst. Für Gemüse ist es nur bedingt geeignet, da dieses einen geringeren Säureanteil hat und sich dadurch Bakterien leichter vermehren können.
Beim Einkochen ist auf absolute Sauberkeit zu achten. Die Gläser müssen steril sein, wozu sie etwa fünf bis zehn Minuten in kochendes Wasser gelegt werden. Auch die Gummiringe, mit welchen die Gläser verschlossen werden, müssen absolut sauber und ohne Risse sein.
Der eigentliche Einkochvorgang ist hingegen ziemlich einfach. Du kannst dafür einen speziellen Apparat benutzen, es geht aber auch in einem großen Kochtopf. Auf den Boden legst du ein (Kuchen-)Gitter, stellst die Gläser darauf und füllst das Obst ein.
Die Gummiringe werden mit kochendem Wasser befeuchtet, auf die Gläser aufgelegt und die Deckel locker aufgesetzt.
Anschließend gießt du heißes Wasser in den Topf. Bei Beerenfrüchten muss das Wasser nun innerhalb einer Stunde langsam eine Temperatur von 60°C erreichen und anschließend noch 10 Minuten auf 80°C gehalten werden.
Steinfrüchte werden zunächst gleich eingekocht, müssen nach einer Stunde jedoch für weitere 15 Minuten auf 85°C eingekocht werden.
Durch die Hitze und das anschließende Abkühlen der Gläser und ihres Inhalts entsteht ein Vakuum im Glas, welches den Deckel fest andrückt. Dies musst du überprüfen und jedes Glas aussortieren, bei welchem der Deckel locker aufsitzt.
Die korrekt eingekochten Gläser verschließt du anschließend und lagerst sie kühl und dunkel, am besten in einem Vorratsraum.
Unter keinen Umständen solltest du auf diese Weise eingekochtes Obst essen, wenn der Deckel nicht fest sitzt oder sich der Deckel oder der Boden nach außen wölbt. Dies ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Inhalt verdorben ist.
Pökeln
Fisch und Fleisch kannst du durch Pökeln haltbar machen. Dazu legst du es portionsweise auf ein Salzbett und bedeckst es mit reichlich Salz.
Nach etwa 2 Tagen holst du den Fisch oder das Fleisch aus dem Salzbett und hängst das Gut zum Trocknen für weitere ein bis zwei Tage auf.
Das Salz hat bis zu diesem Zeitpunkt bereits einen Großteil der enthaltenen Flüssigkeit entzogen. Der Rest verschwindet beim Trocknen, was den Fisch oder das Fleisch haltbar macht.
Zu Beginn solltest du diese Methode mit kleinen Fischen ausprobieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es funktioniert.
Was du heute noch tun kannst
Richte dir einen Vorratsraum ein, an welchem es kühl und dunkel ist.
Sorge dafür, dass dein Vorratsraum mit haltbaren Lebensmitteln gefüllt ist.
Kaufe frisches Obst und Gemüse und mache es selbst haltbar.
Erstelle dir einen Vorratsplan, auf welchem du sehen kannst, welche Lebensmittel in welcher Menge vorhanden sind und bis wann du sie aufbrauchen solltest.
Nutztierhaltung als Selbstversorger
Zwar kannst du viele Gemüsepflanzen in der Wohnung züchten, doch als Selbstversorger sind es auch Nutztiere, die dich unabhängig machen. Diese wiederum kannst du nur halten, wenn du einen großen Garten hast.
Je größer der Garten, desto mehr kannst du dich austoben. Das Halten von Nutztieren setzt viel Wissen über die einzelnen Arten voraus. Hier findest du eine Übersicht über die gängigsten Arten von Nutztieren, auf die du als fortgeschrittener Selbstversorger zurückgreifen kannst.
Zum Schutz der Tiere und dir selbst solltest du dich darum nicht leichtfertig für die Haltung von Nutztieren entscheiden.
Bienen
Für Hobbygärtner und Selbstversorger werden Bienen immer beliebter. In Bienenstöcken gehalten nehmen sie wenig Platz weg und sind pflegeleicht.
Das Imkern ist keine sonderlich aufwändige oder komplizierte Beschäftigung und doch versorgen dich Bienen mit einem ausgesprochen leckeren Süßungsmittel, welches du nicht nur selbst genießen kannst, sondern es auch verkaufen oder tauschen kannst, sodass du durch die Produktion von Honig und die Herstellung von Produkten mit Bienenwachs, etwas Geld einnehmen kannst.
Im Gegensatz zur Industrie, bei welcher oftmals ein Bienenvolk nur für ein Produktionsjahr gehalten wird, wirst du dir ein solches Volk für einen längeren Zeitraum zulegen wollen, denn die Überwinterung ist für dich keine große Herausforderung und ein neues Bienenvolk kostet vergleichsweise viel, was sich für eine kleine Imkerei nicht lohnt.
Für dich bedeutet dies, dass du den Bienen nicht ihren gesamten Honigvorrat wegnehmen darfst, da sie diesen zum Überwintern benötigen. Andernfalls musst du aktiv dafür sorgen, dass deine Bienen den Winter überleben, was dich Zeit und Geld kostet.
Die Kunst des Imkerns kannst du in unzähligen Vereinen vor Ort erlernen. Nimm ein solches Angebot wahr, da du hier wertvolle Kontakte knüpfen kannst, mit denen du dir einige Ausrüstungsgegenstände, wie beispielsweise eine Honigschleuder, teilen kannst.
Andernfalls musst du sehr viel Geld ausgeben. Um auf Dauer autark zu leben, gehört aber natürlich die Investition in solche teuren Objekte ebenfalls dazu.
Hühner
Auf dem Land findest du auch heute noch viele Gärten, in denen Hühner umherlaufen. Die Pflege von Hühnern ist denkbar einfach. Sie brauchen einen Stall, in welchem sie Schutz vor Feinden wie Füchsen, Hunden und Vögeln finden und ihre Eier ablegen können, sowie einen geschützten Freilauf.
Kannst du ihnen dies bieten, musst du sie im Grunde bloß noch täglich füttern und je nach Rasse regelmäßig die Flugfedern schneiden, damit sie nicht davon fliegen. Schon versorgen sie dich mit Eiern und bei Bedarf auch mit Fleisch.
Du solltest jedoch bedenken, dass Hühner viel Dreck machen, welcher sehr stark stinken kann. In kleinen Gärten oder dicht besiedelten Gebieten kannst du durchaus die Freundschaft mit den Nachbarn gefährden, wenn du Hühner hältst.
Das gilt besonders, wenn du auch noch einen Hahn mit dazu nimmst. Dieser ist zwar für die Hühner ein wichtiger Partner, macht jedoch viel Lärm – und das nicht nur früh am Morgen, wenn die Sonne aufgeht.
Nichtsdestotrotz gehören neben den Bienen auch Hühner zu den pflegeleichten Tieren, die du dir als Selbstversorger zulegen kannst, um für dich weitere Nahrungsmittel produzieren zu lassen oder die Tiere selbst zu essen.
Gänse
Gänse schmecken köstlich, setzen der Lärmbelästigung der Hühner jedoch noch eins drauf, denn Gänse sind unheimlich laut.
Nicht umsonst werden sie auf Bauernhöfen gerne als Alarmanlage eingesetzt, denn sie geben lautstark Bescheid, wenn sich jemand nähert.
Außerdem brauchen sie viel Auslauf, weshalb du einen sehr großen Garten brauchst, wenn du Gänse halten möchtest.
Wirklich lohnen wird sich dies ohnehin erst, wenn die Gänse groß genug sind, um geschlachtet zu werden. Bis dahin musst du sie vor allem mästen. Viele verzehrfähige Eier legen sie nicht, halten aber dafür das Gras kurz.
Enten
Etwas anders ist dies bei Enten. Auch sie brauchen viel Auslauf und unbedingt einen großen Teich, auf dem sie schwimmen können.
Ihre Eier sind für dich ebenfalls uninteressant, das Fleisch hingegen schmeckt sehr gut.
Vor allem aber können dich Enten bei deinem Leben als Selbstversorger bei der Schädlingsbekämpfung unterstützen: Enten fressen unter anderem Schnecken, die deine Gemüsepflanzen befallen können.
Bis zur Schlachtung können sie für dich darum eine tolle Hilfe im Garten sein.
Schafe
Stehen dir Weideflächen zur Verfügung, kannst du selbstverständlich auch über die Haltung größerer Tiere wie einiger Schafe nachdenken.
Schafe halten zuverlässig das Gras kurz und versorgen sich dabei gleichzeitig selbst.
Frisches Wasser benötigen sie aber dennoch. Je nach Rasse kannst du auf ihre Wolle zurückgreifen und daraus verschiedene Textilien fertigen. Und wie nahezu alle anderen Nutztiere, kannst du sie natürlich ebenfalls essen.
Schweine
Ebenso unkompliziert wie Schafe sind Schweine. Diese brauchen keine Weidefläche, beanspruchen aber dennoch Platz für sich. Sie fressen alles, du kannst sie also mit deinen Essensresten füttern.
Darüber hinaus graben sie mit Vorliebe den Garten um, sodass du sie dafür nutzen kannst, brach liegendes Land urbar zu machen.
Ihr Fleisch ist zwar nicht das gesündeste, bei artgerechter Haltung einiger weniger Schweine ist es aber dennoch gesünder als Schweinefleisch aus dem Supermarkt.
Rinder
Hast du wirklich viel Platz, so können Rinder die richtige Wahl für dich sein. Auch sie fressen mit Vorliebe Gras und brauchen darum lediglich frisches Wasser.
Sofern die Herde Kälber großzieht, kannst du außerdem auf die Milch zurückgreifen, wobei du dem Kalb genügend davon übrig lassen solltest.
Nach der Schlachtung kannst du das Fell und die Haut der Rinder ebenfalls weiterverarbeiten, was jedoch einiges Wissen voraussetzt.
Der Haltung von Nutztieren solltest du dich nur dann annehmen, wenn du bereits Erfahrung damit hast. Andernfalls läufst du Gefahr, die Tiere, im schlimmsten Fall sogar dich selbst, in Gefahr zu bringen.
Für den Anfang eigenen sich darum Hühner und Bienen besonders gut, um einige Tiere für die Selbstversorgung zu halten. Sobald du dich an größere Tiere wagst, wird sich auch die Zeit, die du investieren musst, erhöhen.
Gerade, wenn du viele Tiere hältst, wird diese Aufgabe dir einen Vollzeitjob kaum noch ermöglichen, da du zusätzlich zu den Tieren auch noch einen eigenen Garten zu bewirtschaften hast, welcher immer die höhere Priorität haben sollte, da er einfacher anzulegen, zu pflegen und zu erhalten ist und dich noch dazu mit wichtigeren Nährstoffen und Vitaminen versorgt.
Erst wenn du damit deinen Bedarf an Gemüse und Obst decken kannst, solltest du über die Anschaffung einiger Nutztiere nachdenken und dich ausführlicher mit diesem Thema beschäftigen.
Was du heute noch tun kannst
- Überlege dir, ob du Nutztieren ein artgerechtes Zuhause bieten kannst.
- Informiere dich gründlich über die Tierart, die du halten möchtest und überstürze deine Entscheidung zur Anschaffung nicht.
- Denke darüber nach, wer sich um die Tiere kümmern kann, wenn du nicht da bist.
- Mache dich mit den gesetzlichen Bestimmungen zur Haltung von Nutztieren in deiner Region vertraut.
- Triff dich mit jemandem, der bereits Nutztiere hält und lass dir von ihm alles zeigen, was für die Haltung und Pflege wichtig ist.
Frische Lebensmittel aus der Natur
Heute haben die meisten Menschen vergessen, welche essbaren Pflanzen man in der Natur finden kann. Pilze und Bärlauch kennen viele, doch selbst sammeln, das trauen sich nur die Wenigsten. Zu gering ist das Wissen darüber und zu groß die Angst, das falsche Pflänzchen zu sammeln.
Diese Angst ist bei mangelndem Wissen auch absolut berechtigt, denn besonders bei Pilzen gibt es häufig eine große Verwechslungsgefahr, die mitunter tödlich sein kann.
Diese Gefahr besteht auch bei anderen Pflanzen weshalb du keinesfalls etwas essen solltest, wovon du nicht sicher weißt, dass es essbar ist.
Du solltest aus diesem Grund auf jeden Fall mit einem Fachmann sprechen und in einem Kurs oder gemeinsam mit erfahrenen Sammlern, das Erkennen verschiedenster Pflanzenarten in der Natur erlernen. Denn Bilder und Beschreibungen können täuschen und Pflanzen in der Natur letztlich doch anders aussehen.
Nichtsdestotrotz, kann dir dieses Buch dabei helfen, zu erfahren, welche Pflanzen es sind, die du in der Natur finden kannst und die ausgesprochen nahrhaft sind. Wundere dich aber nicht über den Geschmack.
Dieser ist häufig bitter und ungewohnt, da die Lebensmittel, die wir im Supermarkt kaufen können, auf unsere Geschmacksvorlieben angepasst wurden.
Darum enthalten auch so viele verarbeitete Lebensmittel Zucker oder Salz – weil wir es mögen, nicht, weil es wichtig für die Konservierung ist.
Beim Sammeln von Pflanzen aus der Natur gelten einige grundsätzliche Regeln:
- Sammle nur einwandfreie Pflanzen, ohne Schädlingsbefall, angefressene Blätter oder abgestorbene Triebe.
- Sammle Pflanzen im Wald oder auf Wiesen, nicht an der Straße oder neben Wegen.
- Wasche alle Pflanzen vor der Weiterverarbeitung gründlich ab.
- Sammle die Pflanzen vormittags, da sie dann besonders saftig sind.
- Sammle immer nur einige Pflanzen an derselben Stelle, um den Bestand nicht zu gefährden und beim nächsten Mal wieder genügend Pflanzen vorzufinden.
Wildkräuter
In ländlichen Gegenden ist die Zubereitung einiger Wildkräuter nach wie vor eine Normalität. Kennst du dich damit nicht aus, wirst du vermutlich staunen, was man alles essen kann und wie viel nahrhafter die wilden Pflanzen sind.
Tatsächlich sind diese meist um einiges gesünder als das, was du im Supermarkt kaufen kannst. Der äußerst gesunde Spinat hat beispielsweise nur 52 mg Vitamin C pro 100 g Spinat.
Die Brennnessel hingegen hat ganze 333 mg Vitamin C pro 100 g Pflanze. Brennnessel kannst du dabei tatsächlich auch wie Spinat zubereiten, einen Tee aufgießen oder als Suppe verarbeiten.
Und sie ist längst nicht die einzige Pflanze, die du essen oder als Heilpflanze verwenden kannst.
Brennnessel
Brennnesseln kannst du wie Spinat zubereiten oder zu einer Suppe oder einem Tee aufgießen. Für die Ernte solltest du wegen der Brennhaare Handschuhe tragen.
Bei der Verarbeitung mindert das gründliche Abspülen die Brennwirkung. Presst du die Blätter anschließend noch mit einem Nudelholz platt, musst du dir über die Brennhaare keine Gedanken mehr machen.
Fleisch und Fisch kannst du in die Blätter der Brennnessel wickeln, um ihnen ein besonderes Aroma zu verleihen und sie länger frisch zu halten.
Die Samen der Brennnessel kannst du ebenfalls essen. Geröstet schmecken diese besonders gut.
Gänseblümchen
Die Blüten des Gänseblümchens können deine Selbstversorger Salate verzieren, schmecken aber auch als Zugabe zu Suppen sehr gut. Du kannst sie roh essen oder frittieren. Je nachdem, ob die Blüten bereits geöffnet oder noch geschlossen sind, schmecken sie bitter oder nussig.
Gänseblümchenblüten kannst du trocknen und als Tee aufgießen, was den Stoffwechsel anregt, die Verdauung fördert und den Hustenreiz lindern kann. Du kannst den Tee aber auch auf die Haut auftragen, um Ausschlägen entgegenzuwirken oder Wunden zu heilen.
Besonders bei Mückenstichen hilft der ausgepresste Saft des Gänseblümchens schnell, den Juckreiz zu stoppen. Selbst gegen Herpes kann dieser Saft eingesetzt werden.
Selbstversorger Tipp: Schließlich kann man die aufgegossenen Blüten auch für Umschläge verwenden, um Zerrungen, Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen, Verspannungen und sogar Blutergüsse zu heilen.
Guter Heinrich
Das ganze Jahr über kannst du als Selbstversorger den Guten Heinrich ernten, der so anspruchslos ist, dass du ihn nahezu überall in Parks, Wäldern und auf Wiesen, sogar in Gärten finden kannst – dann allerdings als Unkraut.
Du solltest den Guten Heinrich immer nur frisch zubereiten und nicht trocknen. Die Blätter sind lediglich vor der Blüte essbar und können wie Spinat zubereitet werden.
Als Ersatz für Brokkoli kannst du die noch nicht vollständig geöffneten Blütenstände verwenden, die du in etwas Fett andünstest. Die Früchte kochst du in Salzwasser und die Stängel bereitest du wie Spargel zu. Sogar die Wurzel ist essbar.
Selbstversorger Tipp: Ein Aufguss der Pflanze kann für einen Umschlag genutzt werden, welcher Hautverletzungen und Entzündungen heilen kann.
Kratzdistel
Trotz ihrer Stacheln ist die Kratzdistel nahezu vollständig essbar. Die Stacheln kannst du mit einem Tuch abstreifen und den Pflanzenstiel anschließend schälen und roh essen oder wie Spargel zubereiten.
Die Blätter kannst du wie Spinat zubereiten. Die Wurzeln und sogar die Knospen, welche noch nicht geblüht haben, kannst du kochen und essen.
Rohrkolben
Eine weitere Pflanze, die vollständig essbar ist, ist der Rohrkolben, den du in feuchten und sumpfigen Gebieten finden kannst.
Du kannst alle Pflanzenteile, roh, gekocht oder geröstet essen.
Selbstversorger Tipp: Rohrkolben hilft bei Durchfall und Nierensteinen und wirkt harntreibend, blutstillend, beruhigend und menstruationsfördernd.
Schwarzwurzel
Schwarzwurzeln kannst du wie Spargel zubereiten, solltest ihn jedoch nicht unbehandelt schälen, da er dabei einen Saft abgibt, der nur schwer von der Haut und aus Textilien zu entfernen ist.
Bürste die Schwarzwurzeln unter fließendem Wasser ab und weiche sie danach ein, bevor du die Schale entfernst.
Damit sich die Wurzeln nicht verfärben, solltest du sie nach dem Schälen in Essigwasser legen, bevor du sie kochst. Du kannst die Schale aber auch in Salzwasser mitkochen und die Schwarzwurzeln erst danach schälen
Selbstversorger Tipp: Die Schwarzwurzel trägt zur Entgiftung der Leber bei, hilft gegen Osteoporose und regt die Bildung roter Blutkörperchen an.
Spitzwegerich
Die Blätter und Blütenknospen des Spitzwegerichs sind essbar. Besonders als Salat war er früher beliebt, wobei die Blätter besser schmecken, wenn man sie noch vor der Blüte sammelt.
Die Pflanze wirkt antibakteriell und gilt darum auch als natürliches Antibiotika. Sie hilft gegen Erkältungen, Entzündungen und Harnwegsinfektionen und lindert Schmerzen.
Wir haben hier bewusst nur wilde Pflanzen vorgestellt, die du nicht so leicht mit anderen verwechseln kannst.
Es gibt noch viele weitere essbare Pflanzen, bei denen die Verwechslungsgefahr jedoch groß ist oder es sich schlichtweg nicht lohnt, diese zum Essen zu sammeln, da der Nutzen in keinem Verhältnis zum Aufwand steht.
Bäume
Du weißt natürlich längst, dass du die Früchte einiger Bäume und Büsche essen kannst. Beeren, Pflaumen, Birnen, Kirschen, Äpfel, Nüsse und viele weitere Leckereien musst du bloß pflücken oder vom Boden aufsammeln und kannst sie genießen.
Etliche Bäume haben jedoch noch weitere essbare Pflanzenteile. So sind beispielsweise die Blätter von Ahorn, Haselnuss, Kirsche, Eiche und Stachelbeere essbar.
Das gilt auch für die Blüten, die du zum Beispiel von der Linde, der Brombeere oder der Erdbeere essen kannst. Selbst die Samen und die Rinde einiger Bäume sind zum Verzehr geeignet, heute aber weitestgehend in Vergessenheit geraten.
Und das, obwohl sie in einigen Gourmetrestaurants zu horrenden Preisen wieder aufgetischt werden.
Viel bezahlen musst du für dein eigenes Gourmetmahl nicht, wenn du bloß selbst sammelst, was essbar ist.
Pilze
Immer mehr Menschen vergnügen sich im Herbst damit, im Wald Pilze zu sammeln. Das macht Spaß und schmeckt lecker. Allerdings ist dies das heikelste Thema der Selbstversorgung.
Pilze sind teilweise wirklich sehr schwierig zu unterscheiden und wer keine oder nur wenig Ahnung hat, kann sich mit der Wahl des falschen Pilzes schnell selbst vergiften.
Gehe hier kein Risiko ein und sammle wirklich nur, was du eindeutig identifizieren kannst. In unseren Breitengraden sind es vor allem der Pfifferling, der Birken-, Stein- und Schirmpilz und der Maronenröhrling, die leicht zu erkennen und essbar sind.
Pilze kannst du aber auch selbst züchten und einen alten Baumstumpf mit einer Pilzbrut impfen, damit du so bei der Ernte nicht nur mehr Auswahl hast, sondern auch sicher sein kannst, um welchen Pilz es sich handelt.
Allerdings solltest du hier einen schattigen feuchten Platz im Freien besitzen, um den Pilzen die besten Wachstumsvoraussetzungen zu bieten. Ein Waldstück ist ideal.
Solltest du keines haben, kannst du häufig einige Waldbesitzer für die Idee begeistern, altes Holz zu impfen, damit sowohl du als auch der Waldbesitzer selbst Pilze sammeln können.
Was du heute noch tun kannst
Informiere dich über essbare Pflanzen, die du in der Natur finden kannst.
Präge dir ein bis zwei gängige und leicht erkennbare Pflanzen und ihre Eigenschaften ein.
Suche bei deiner Recherche gezielt nach Pflanzen, deren Wirkung oder Geschmack dich besonders interessieren.
Sammle ein oder zwei Pflanzenarten, bei denen du dir absolut sicher bist, dass du sie identifizieren kannst, und bereite sie zu.
Energie- und Wassergewinnung für Selbstversorger
Sieh dich einmal um. Du wirst selbst im tiefsten Wald oder bei völliger Dunkelheit noch mindestens ein technisches Gerät sehen, welches Strom braucht, um zu funktionieren. Das Gerät, auf welchem du dieses eBook liest, ist eines davon. Trägst du eine Armbanduhr? Auch sie braucht Strom.
Kühlschrank, Herd, Backofen, Computer, Fernseher, Auto, Licht, Heizung, Wasserkocher, Radio und viele andere Geräte kommen ohne Strom nicht aus. Nun steht es nicht zur Debatte, dass wir auch ohne diese Geräte überleben können.
Den Luxus, den sie uns bieten, möchten wir jedoch nicht mehr missen. Für dich als angehender Selbstversorger bedeutet dies eine große Herausforderung.
Denn selbstverständlich gehört auch die Energiegewinnung zu den Dingen, die du als Selbstversorger eben selbst in die Hand nehmen musst. Dieser Punkt ist grundsätzlich gar nicht so kompliziert. Viele Menschen gehen ihn jedoch aus dem falschen Blickwinkel an.
Du als Selbstversorger in Spe solltest dir zunächst vor Augen führen, dass du nur dann wirklich zu einem vollkommen unabhängigen Selbstversorger werden kannst, wenn du die Möglichkeiten hast, dein gesamtes Obst und Gemüse sowie deinen Bedarf an Fisch und Fleisch selbst zu decken.
Du brauchst also ein großes Grundstück und wirst täglich viele Stunden damit beschäftigt sein, dieses zu pflegen. Das mag auf dich jetzt noch abschreckend und weit entfernt wirken, es sollte dir aber bewusst sein. Diese Voraussetzungen zeigen dir außerdem sofort, ob du bereits ein solches Grundstück bewohnst oder ob du bis zum Erreichen der vollständigen Selbstversorgung umziehen musst.
Und das wiederum sollte dir vor Augen führen, wie sinnvoll es ist, deine eigene Energiegewinnung in die Hand zu nehmen.
Ein Dach voller Sonnenkollektoren kann auch in der Stadt deine Stromkosten senken. Völlig unabhängig kannst du dort aber kaum leben. Zwar ist es möglich, mit der fertigen Solaranlage umzuziehen, die Frage ist bloß, ob es bis dorthin nicht bereits bessere Systeme auf dem Merkt gibt.
Kurz gesagt, die Stromversorgung ist in den ersten Jahren für dich kein besonders wichtiges Thema.
Dennoch gibt es einige Punkte, an denen du bereits jetzt arbeiten kannst, um deinen Umgang mit elektrischer Energie zu verbessern und dir bewusst zu machen, welche Schritte du gehen musst, um in naher oder ferner Zukunft wirklich unabhängig zu sein.
Strom sparen
Es mag verrückt klingen, denn schließlich geht es darum, den vorhandenen Luxus beizubehalten, doch wirklich sinnvoll ist eine eigene Stromversorgung nur dann, wenn du lernst, wie du Strom sparen
kannst.Das ist nicht nur für die Zukunft praktisch und macht dir das bequeme Leben auch dann möglich, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht, es schont auch schon jetzt deinen Geldbeutel.
Strom sparen ist dabei gar nicht schwierig.
Du solltest dir zunächst anschauen, welche Eigenheiten du vielleicht hast, bei denen du viel Strom verbrauchst.
- Lässt du zum Beispiel in der Küche das Licht an, obwohl du dich gar nicht darin aufhältst?
- Schaltest du auch dann das Licht an, wenn du es eigentlich nicht brauchst? Nutzt du noch alte Glühbirnen?
- Kaufst du regelmäßig neue Batterien oder nutzt du wiederaufladbare Akkus?
- Du kannst durch den Austausch alter Glühbirnen durch neue Energiesparlampen und LEDs bereits viel Strom sparen.
Auch das Ausschalten von Lichtern, die du gar nicht brauchst und das Ersetzen alter Geräte durch neue, die weniger Strom benötigen, schont auf Dauer deiner Geldbeutel.
Du solltest jedoch keine völlig funktionstüchtigen Geräte ersetzen, bloß weil sie mehr Strom verbrauchen. Das ist in der Regel eine falsche Investition und sorgt lediglich für hohe Kosten.
Vielmehr geht es darum, defekte Geräte durch solche mit einer möglichst hohen Energieeffizienz zu ersetzen. Hierfür gibt es in der Europäischen Union die Energieverbrauchskennzeichnung.
Je nach Gerätetyp reicht diese Kennzeichnung von A+++ bis G, wobei A+++ die höchste und G die niedrigste Energieeffizienz aufweist. Das macht sich auch im Anschaffungspreis bemerkbar, denn energiesparende Geräte sind in der Anschaffung meist teurer.
Allerdings hält sich dieser Unterschied oftmals in Grenzen und kann durch die höheren Stromkosten weniger effizienter Geräte bereits in den ersten drei Jahren wieder ausgeglichen werden.
Weiterhin kannst du deinen Stromverbrauch aber auch dadurch minimieren, dass du unnötige Geräte verkaufst oder verschenkst, sofern sie noch funktionstüchtig sind. In vielen Haushalten finden sich beispielsweise Stereoanlagen, die selten genutzt werden.
Auch Fernseher zählen vermehrt dazu. Drei Computer brauchst du vermutlich auch nicht, denn du kannst immer nur an einem arbeiten.
Hier gilt aber natürlich, dass du nicht radikal aussortieren sollst, sondern ein Bewusstsein dafür entwickelst, was du wirklich brauchst und was nicht.
Mit der Zeit wird es dir leichter fallen, Geräte und Gegenstände wegzugeben, die du selten oder nie nutzt.
Die Geräte, die du regelmäßig nutzt, solltest du bei Nichtgebrauch komplett ausschalten. Auch der Standby-Modus verbraucht Strom und das mitunter nicht zu knapp.
Steckdosenleisten mit einem Schalter können dir dabei helfen, Geräte, komplett auszuschalten, ohne dabei jedes Mal hinter den Schrank kriechen zu müssen, um die Geräte einzeln auszuschalten.
Keine Sorge, die gespeicherten Einstellungen an Computer, Fernseher und Co. bleiben erhalten.
Du kannst aber auch bei der Hausarbeit Strom sparen. Wenn du gerne backst, musst du nicht immer einen Mixer nehmen, um den Kuchenteig zu rühren.
Das geht auch mit einem Löffel oder Schneebesen. Es ist anstrengender, spart aber Strom und trainiert ganz nebenbei deinen Oberkörper.
Wäsche musst du nicht im Trockner trocknen. Platzsparende Wäscheständer gibt es auch für die kleinsten Wohnungen und die Wäsche wird dort ebenfalls vollkommen trocknen.
Du hast eine große Auswahl an Möglichkeiten, um deinen Stromverbrauch zu reduzieren.
Ist dir erst mal bewusst, wo du überall Strom verbrauchst, kannst du daran arbeiten, den unnötigen Verbrauch zu senken, ohne auf deinen Lebensstandard verzichten zu müssen. Du kannst aber auch einen Schritt weiter gehen.
Experimentiere mit Alternativen
Es gibt vergleichsweise günstige Alternativen für nahezu alle elektronischen Geräte. Vielleicht möchtest du mit der ein oder anderen experimentieren.
Solarladegeräte für Smartphones können dir nicht nur helfen, dein Gerät auch unterwegs aufzuladen, sie machen dich auch unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz.
Solarradios haben einen hervorragenden Klang und brauchen bloß Sonnenschein, um zu funktionieren und auf einem Grill kannst du längst nicht nur Fleisch, Fisch und Gemüse zubereiten.
Hast du Kinder, so kannst du sie und dich selbst in einem Rollenspiel für das einfache Leben begeistern, als es noch keinen Strom gab.
Stelle diesen für einen Tag einfach mal ab und achte darauf, wie unkompliziert es für die Kleinen ist, sich den ganzen Tag zu beschäftigen.
Erst wenn es dunkel wird, wird der fehlende Strom tatsächlich ins Gewicht fallen. Dann ist es aber umso spannender, bei Kerzenschein einer spannenden Geschichte zu lauschen, bevor es ins Bett geht.
Ohne Strom zu leben, ist überhaupt nicht schwierig, wenn du bereit bist, auf einige Annehmlichkeiten zu verzichten.
Doch das musst du nicht, denn es gibt viele Alternativen, mit denen du dich selbst darum kümmern kannst, genügend Strom zu gewinnen.
Kleine Hilfsmittel wie mobile Solarladegeräte können dir diese Einfachheit bereits verdeutlichen.
Reicht dir das nicht, so kannst du natürlich den letzten Schritt in die völlige Unabhängigkeit gehen.
Autarke Stromversorgung
Grundsätzlich gibt es in diesen Breitengraden drei sinnvolle Arten, um Strom zu gewinnen. Für private Haushalte ist vor allem die Stromgewinnung durch die Sonne interessant, da Solarpanels einfach auf dem Dach montiert werden können.
Der Schein trügt allerdings, denn selbst wenn dein Dach voller Panels ist, bedeutet dies nicht automatisch, dass damit dein gesamter Stromverbrauch gedeckt ist. Häufig müssen Hausbesitzer dennoch Strom der Energielieferanten kaufen.
Das kann an der falschen Wahl der Ausrichtung, zu wenigen Panels oder der falschen Energienutzung liegen. Meistens trifft alles davon zu. Solarpanels können nur dann die volle Leistung bringen, wenn sie in der richtigen Neigung zur Sonne stehen – und das idealerweise den ganzen Tag und das ganze Jahr über.
Vollkommen effizient sind darum nur Systeme, die sich über den Tag hinweg bewegen und so immer im richtigen Winkel zur Sonne stehen. Solche Systeme sind teurer als fest installierte, dafür aber auch effektiver. Nichtsdestotrotz liefern auch nicht perfekt installierte Photovoltaikanlagen Ergebnisse, die deine Stromrechnung senken können.
Diese Systeme kannst du grundsätzlich selbst installieren, es ist jedoch ratsam, wenn du dies durch einen Fachmann machen lässt. Ein Unternehmen berät dich zuverlässig und kann auf deine Wünsche am besten eingehen.
Einige grundlegende Dinge solltest du aber vorab wissen, um rechtzeitig zu erkennen, ob das von dir ausgewählte Unternehmen dich über den Tisch ziehen will.
Der Sonnenstand unterscheidet sich im Jahresverlauf. Im Sommer steht die Sonne deutlich höher als im Winter. Allerdings scheint die Sonne im Sommer auch länger und häufiger als im Winter.
Bei der festen Installation einer Photovoltaikanlage wird für den Standort deines Hauses eine individuelle Berechnung des perfekten Winkels der Panels ausgerechnet. Dieser sollte etwa 30° betragen.
Sind die Panels dann nach Süden ausgerichtet, erhältst du so das ganze Jahr über die beste Stromausbeute. Ist dein Dach nicht nach Süden ausgerichtet, kannst du auf der West- und Ostseite dennoch Energie gewinnen.
Selbst ein an der Hauswand montiertes Panel, welches nach Westen ausgerichtet ist, kann noch bis zu 50 % Leistung bringen.
Skeptisch solltest du werden, wenn ein Unternehmen die Panels nach Norden ausrichten möchte oder die nähere Umgebung nicht in Betracht zieht. Fällt durch Nachbarhäuser Schatten auf die Panels, verringert sich dadurch die Energiegewinnung enorm.
Im schlimmsten Fall nützen dir einzelne Panels dann gar nichts. Du selbst und die von dir auserwählte Firma sollten darum auf jeden Fall in Betracht ziehen, was um dein Grundstück herum passiert.
Gibt es freie Bauplätze, die in einigen Jahren bebaut sein könnten und dann einen Schatten auf deine Solaranlage werfen? Wie groß wird der Baum in deinem Garten? Sind bereits Schattenspender vorhanden, die einige Bereiche deines Dachs als günstige Position für einzelne Solarpanels ausschließen?
Eine gute Photovoltaikanlage ist ein kostspieliges Unterfangen, mit dem du nicht leichtfertig umgehen solltest. Den besten Nutzen wirst du nur haben, wenn die Anlage sinnvoll installiert wird.
Neben der Sonne kann dir der Wind zu einer autarken Stromversorgung verhelfen. Auch hier sind manche Regionen wieder besser geeignet als andere. Wo es das ganze Jahr eher windstill ist, bietet es sich nicht an, eine eigene Windkraftanlage zu errichten.
Dennoch weht fast überall genügend Wind, um zumindest eine energiesparende Außenbeleuchtung das ganze Jahr über mit Strom zu versorgen.
Hierfür benötigst du eine Windturbine, eine Befestigung für jene und einen oder mehrere Akkus, die du damit auflädst und mit welcher die Geräte verbunden sind, die von diesem selbst produzierten Strom profitieren sollen.
Für eine effektive Nutzung des Windes ist es wichtig, dass du einen Standort findest, an welchem der Wind gleichmäßig weht. Weht er einmal sehr stark und einmal gar nicht, wirkt sich dies negativ auf die Turbine aus, welche so deutlich schneller verschleißt.
Hausdächer sind darum nicht immer gut geeignet, auch wenn sie sich meist als besseren Standpunkt entpuppen, als der Garten. Je schneller und gleichmäßiger der Wind weht, desto höher ist der Ertrag, den du mit deiner Windturbine erzielst.
In besonders windigen Gegenden kannst du mit einer größeren Windturbine jedoch ebenfalls Strom ins Netz einspeisen und damit deine Stromrechnung senken. Dies ist aber wirklich nur dort sinnvoll, wo es das ganze Jahr über viel Wind hat und du eine große Turbine aufstellen kannst.
Auch bei Windturbinen solltest du dich von einem Fachmann beraten lassen, der mittels einiger Messungen genau errechnen kann, ob sich eine Windturbine für dich lohnen kann und wo diese am besten errichtet werden sollte.
Die Turbine selbst kannst du schließlich auch ohne Fachmann aufstellen und verkabeln – das nötige technische Wissen vorausgesetzt. Es gibt mittlerweile einige Bausätze, die mit genauer Anleitung daher kommen und für die du wenig Wissen und Talent benötigst.
Besitzt du hingegen eine gehörige Portion Fachwissen, so ist der Bau einer kleinen Windkraftanlage keine große Herausforderung. Rotorblätter, Heckflügel, Generatoren, Wechselrichter, Trapezwandler, Laderegler, Umschalter und Akkus kannst du in diesem Fall einzeln kaufen und die Teile miteinander verbinden. Welchen Weg du wählst, bleibt dir überlassen. Wichtig ist vor allem, dass du den perfekten Standort auswählst.
Schließlich gibt es noch die Wasserkraft, die du gewinnbringend für dich nutzen kannst. Vorausgesetzt natürlich, es gibt in unmittelbarer Nähe zu deinem Haus einen Fluss, einen Bach oder einen Kanal.
Unter Umständen kannst du das Fließgewässer auch umleiten, sodass es über dein Grundstück fließt. Für alle Installationen brauchst du jedoch eine Genehmigung. Je nach Fließgeschwindigkeit, des Wassers, eignen sich Wasserräder oder Turbinen unterschiedlich gut.
Auch hier solltest du dich unbedingt von einem Fachmann beraten lassen, da du mit der Wahl der falschen Turbine schnell negative Erfahrungen machen kannst. Eine zu große Turbine in einem zu kleinen Bach bringt nicht mehr Leistung, als eine kleine Turbine, sondern eher weniger.
Die Turbine oder das Wasserrad müssen den Gegebenheiten angepasst werden, damit du den idealen Nutzen daraus ziehen kannst. Hierfür sind jedoch eine Menge individueller Aspekte zu beachten, wie beispielsweise die örtlichen Vorschriften, die Entfernung zum Haus, das Gefälle des Gewässers, der jährliche Wasserpegel und die Verbindung zum Haus selbst, dass wir hierzu kaum hilfreiche Aussagen treffen können, die für jede Situation gelten.
Strom und Wärme selbst erzeugen
Neben Solarpanels zur Stromgewinnung findest du auf dem ein oder anderen Dach auch Solarthermieanlagen. Hierbei handelt es sich ebenfalls um schwarze Panels, in welchen jedoch Rohre stecken.
Diese sind, je nach Verwendung, entweder mit Luft (Heizung) oder mit Wasser (Warmwasser) gefüllt. Die Sonne heizt die Rohre auf und der Inhalt darin wird gleichmäßig erwärmt.
Auf diese Weise kannst du dein Haus im Winter heizen oder das ganze Jahr über für den Warmwasserkreislauf sorgen.
Wie auch Photovoltaikanlagen, so sollten Solarthermieanlagen im besten Winkel zur Sonne ausgerichtet sein, um gute Leistungen zu erzielen. Idealerweise werden auch sie auf dem Dach installiert, um nahe am Haus und doch nicht im Weg zu sein.
Solche Anlagen kannst du im Grunde selber bauen, was nicht allzu schwierig ist. Bei derartigen Projekten wirst du jedoch nicht an dieselbe Leistung teurer Produkte mit Rohren, die ein Vakuum enthalten und mit einer guten Isolierung ausgestattet sind, herankommen, weshalb wir dir auch hier empfehlen, solche Investitionen in professionelle Hände abzugeben.
Energie sparen Wärme
Selbst beim Thema Wärme kannst du sparen. Moderne Heizanlagen verfügen über einen eingebauten Thermostat, welcher die Temperatur automatisch regelt, sodass die Zimmertemperatur konstant bleibt.
Stelle ihn so ein, dass die Temperatur im Raum der Jahreszeit angemessen ist. Du musst im Winter nicht im T-Shirt und barfuß durch die Wohnung laufen.
Ein Pullover hilft dir dabei, nicht zu frieren, während die Heizung auf diese Weise nicht zu stark heizen mussB-den ganzen Tag eine konstante Temperatur hält. Drehe sie herunter, bevor du gehst. Kommst du nach Hause, kannst du sie wieder hochdrehen oder lässt eine Zeitschaltuhr dies rechtzeitig vor deiner Rückkehr für dich übernehmen.
Nachts gilt dasselbe. Liegst du im Bett, so müssen weder die Küche noch das Wohnzimmer noch das Badezimmer stark geheizt werden.
Bist du in der Küche beschäftigt, kochst und backst, kannst du dort ebenfalls die Heizung herunterdrehen, da durch den Herd und den Backofen genügend Hitze freigegeben wird, die den Raum aufheizt.
Was ist autarke Wasserversorgung?
Auch die Wasserversorgung ist von großer Wichtigkeit. Hier kannst du ebenfalls einige Dinge unternehmen, um deine Wasserrechnung zu senken. Zunächst solltest du hierfür einige Regenwassertonnen oder einen Regenwassertank (IBC Container) installieren, in welchen das Regenwasser, das auf dein Dach tropft, aufgefangen wird.
Dieses Wasser kannst du zur Bewässerung deines Gartens nutzen und es zum Beispiel für die Toilettenspülung oder zum Duschen verwenden. Als Trinkwasser ist es in der Regel nicht ohne vorherige Aufbereitung geeignet. Gerade bei einem großen Garten, ist ein solches System nahezu unumgänglich, da das regelmäßige Bewässern der Pflanzen notwendig ist und du dabei schnell viel Wasser verbrauchst.
Außerdem ist Regenwasser für die meisten Pflanzen tatsächlich besser geeignet als aufbereitetes Trinkwasser.
Hast du einen großen Tank zur Verfügung, so kannst du auch eine Wasseraufbereitungsanlage nutzen, um das aufgefangene Regenwasser auch als Trinkwasser zu nutzen.
Dies bietet sich aber nur an, wenn es in deiner Region ausreichende Niederschläge gibt und du genügend Platz für mehrere große Tanks hast.
Weiterhin hast du unter Umständen die Möglichkeit, ein Gewässer in deiner Nähe für deine Wasserversorgung zu benutzen.
Auch dies ist in der Regel lediglich für die Bewässerung deiner Pflanzen oder die Toilettenspülung sinnvoll und eignet sich nicht zur Trinkwassergewinnung. Wie bereits oben erwähnt, kannst du bei Gewässern in unmittelbarer Nähe zu deinem Grundstück möglicherweise die Energie des Wassers nutzen und auf diese Weise Strom gewinnen.
Oder aber du nutzt die Lage des Gewässers aus, um tatsächlich das Wasser selbst für dich zu nutzen. Je nachdem, brauchst du hierfür eine Genehmigung oder darfst das Wasser nur unter bestimmten Voraussetzungen nutzen.
Letztlich hast du aber auch die Option, einen Trinkwasserbrunnen zu installieren, sofern dies bei dir möglich ist. Dabei kann es sich um einen traditionellen Brunnen handeln, mit einem Eimer an einem Seilzug, oder einfach bloß um eine Pumpe, die das Grundwasser nach oben befördert.
Ob dies möglich ist, hängt wiederum ganz davon ob, welche Gegebenheiten vor Ort herrschen. In jedem Fall benötigst du für die Installation eine Genehmigung und wirst unter Umständen um des Engagieren einer Firma nicht herumkommen, sofern die Installation sich als schwierig erweist.
Da es sich in einem solchen Fall um eine Trinkwasserquelle handelt, solltest du auf die korrekte Ausführung besonderen Wert legen und die Installation entsprechend von ausgebildeten Personen vornehmen lassen.
Wie kann man Wasser sparen?
Doch auch beim Wasser gilt, dass du vor allem sparen solltest. Nutze das Badewasser nicht allein. Sofern du eine Familie hast, kann jeder dasselbe Wasser zum Baden benutzen. Wird es mit der Zeit zu kalt, kannst du noch ein wenig heißes Wasser nachfüllen, damit sich jeder darin wohl fühlt. Duschen ist jedoch weitaus sparsamer. Duschköpfe mit Wassersparfunktion lassen dich sogar beim Duschen noch Wasser sparen. Das tägliche Duschen ist übrigens nicht notwendig. Dein Körper kommt auch wunderbar ein oder zwei Tage ohne eine gründliche Säuberung aus. Wenn dir die tägliche Dusche jedoch wichtig ist, solltest du sie schnell hinter dich bringen und während des Einseifens das Wasser abstellen. Das gilt auch beim Zähneputzen. In den drei Minuten, in denen du deine Zähne putzt, musst du das Wasser nicht laufen lassen. Brauchst du warmes Wasser und musst darauf warten, bis es aus der Leitung kommt, fange das kalte Wasser auf und nutze es für den nächsten Toilettengang, zum Gießen der Pflanzen oder um dein Mittagessen zuzubereiten. Wasser wird nicht schlecht, bloß weil es eine halbe Stunde im Topf auf seinen Einsatz wartet. Verwende auch eine Toilettenspülung mit Sparfunktion oder stelle einen leeren Becher oder eine aufgeschnittene Plastikflasche in den Spülkasten. Dieser füllt sich, beim Spülen wird jedoch nicht das gesamte Wasser aus dem Spülkasten verbraucht. Das ist im Normalfall auch gar nicht nötig, um deine Hinterlassenschaften in die Kanalisation zu leiten.
Das Thema der Energie- und Wassergewinnung ist komplex und du solltest dich mit den einzelnen Bereichen ausgesprochen gut auskennen, bevor du es wagst, selbst etwas zu installieren. Andernfalls läufst du Gefahr, dass die von dir vorgenommenen Änderungen an deinem Strom- oder Wasserkreislauf sich sogar negativ auswirken und damit genau das Gegenteil von dem erreichen, was du eigentlich haben wolltest: Unabhängigkeit. Insofern kann es tatsächlich notwendig sein, wenn du zunächst abhängig bist von jemandem, der dir dabei hilft, langfristig unabhängig zu sein.
Was du heute noch tun kannst
- Fange klein an und investiere in einige mobile Systeme, um einzelne Geräte mit Strom zu versorgen.
- Spare Energie, Wärme und Wasser, wo es dir möglich ist.
- Sieh dir an, welche Möglichkeiten der Energie- und Wassergewinnung deine Nachbarn nutzen.
- Informiere dich genauer über die verschiedenen Methoden, um Strom zu generieren oder Wasser zu gewinnen.
- Frage nach, welche Bestimmungen in deiner Gemeinde gelten, um die Anlagen, die für dich infrage kommen, zu installieren.
- Hole dir von verschiedenen Unternehmen unverbindliche Kostenvoranschläge ein.
Wie man sich selbst versorgt: Wissen und Fähigkeiten
Selbst versorgt zu sein bedeutet, dass du in nahezu allen Lebenslagen weißt, wie du sie ohne die Hilfe anderer meistern kannst. Selbstverständlich gibt es Grenzen. Willst du einen Schrank aufbauen, brauchst du meistens jemanden, der dir hilft, das Möbelstück aufzustellen.
Selbstversorgung bedeutet auch nicht, dass du alles ganz alleine machst, sondern vielmehr, dass du weißt, wie du Situationen und Probleme lösen kannst, ohne einen Fachmann zu Rate ziehen zu müssen.
Für dich bedeutet das, möglichst viel Wissen über die Dinge zu erlangen, die für dich wichtig sind. Strom, Wasser, Heizung, Garten, Reparaturen, Kochen, Nähen, Medizin, Fahrzeuge – all das sind Dinge, die grundsätzlich jeder selbst erledigen kann, sofern er über das nötige Wissen verfügt.
Dieses Wissen und die notwendigen Fähigkeiten kannst du dir selbst aneignen oder in Kursen mit anderen gemeinsam von Profis lernen. Dank des Internets hast du heute viele Möglichkeiten, du solltest dich jedoch nicht darauf verlassen, dass das Internet dir jederzeit zur Verfügung steht.
Musst du immer erst nachsehen, wie etwas funktioniert, kostet dich das unter Umständen wertvolle Zeit. Kümmere dich darum besser vorab darum, Wissen zu erlangen, sodass du sofort handeln kannst, wenn du dieses Wissen einsetzen musst.
Eine gute Methode, um zu lernen, wie die Dinge funktionieren, ist es, möglichst viele Projekte selbst in die Hand zu nehmen. Kaufe kein fertiges Hochbeet, sondern errichte selbst eines.
Hilf deinen Nachbarn bei ihren Projekten, um auf diese Weise die Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlernen, die du in deinem Haus gerade nicht lernen kannst. Dabei ist es nicht schlimm, wenn es Bereiche gibt, in denen du unsicher bist oder die dich nicht interessieren.
Sofern du nicht alleine lebst, kannst du dir die Arbeit teilen. Dennoch ist es sinnvoll, dass du zumindest in der Theorie die Grundkenntnisse jedes wichtigen Bereiches kennst.
Das kannst du gut üben, denn in der heutigen Zeit gehen viele Gebrauchsgegenstände schnell kaputt und landen auf dem Müll. Wirf nicht gleich alles weg, sondern versuche es zu reparieren.
Es macht nichts, wenn dir das nicht gelingt. Es geht vor allem darum, zu lernen, damit dir die nächste Reparatur leichter von der Hand geht.
Besuche unbedingt auch einen Erste-Hilfe-Kurs. Die meisten Menschen absolvieren davon in ihrem Leben lediglich einen einzigen und frischen ihre Kenntnisse nie wieder auf.
In einer Zeit, in der der Rettungsdienst innerhalb weniger Minuten vor Ort ist, mag das auch gar nicht so sehr ins Gewicht fallen. Als Selbstversorger möchtest oder musst du jedoch auf diesen Service weitestgehend verzichten.
Das mag nicht immer möglich sein, doch eine ordentliche Erste-Hilfe-Ausbildung hilft dir dabei, die Menschen um dich herum zu schützen. Hierzu gehört auch die Kenntnis über einige Hausmittel und Naturheilverfahren.
Bist du dir diesbezüglich unsicher, kannst du jederzeit einen Arzt konsultieren. Sei dir jedoch bewusst, dass dieser zukünftig vielleicht nicht immer zur Verfügung steht und bereite dich entsprechend darauf vor.
Arbeiten als Selbstversorger
Ein echter Selbstversorger muss eigentlich gar nicht arbeiten, denn er kümmert sich um alle lebensnotwendigen Dinge selbst. Und das ist zeitaufwändig. Oftmals bleibt hierbei keine Zeit für eine zusätzliche (bezahlte) Arbeit.
Die Herstellung und der Verkauf einiger überschüssiger Lebensmittel können dabei dafür sorgen, dass dennoch Geld in der eigenen Kasse landet, sodass du die Dinge kaufen kannst, die du nicht selbst herstellen kannst.
Besonders in der Anfangsphase wird sich die Arbeit jedoch noch in Grenzen halten und du möchtest vermutlich eine Absicherung haben. Natürlich kannst du in deinem gelernten Beruf weiterarbeiten. Vielleicht denkst du aber auch über eine Umschulung nach.
Die meisten der heute ausgeübten Berufe sind völlig überflüssig. Programmierer erstellen zwar die tollsten und hilfreichsten Programme, doch wirklich überlebenswichtig ist das nicht, denn Computer kann man nicht essen.
Es gibt jedoch diverse Berufe, die immer gefragt sind. Eine Ausbildung in diesen Bereichen kann sich lohnen, um deinem Umfeld deine Dienste dann anzubieten, wenn es sie braucht. Ärzte und andere Pflegekräfte, Apotheker, Bestatter, Lehrer und Handwerker werden immer gebraucht.
Einige dieser Arbeiten kannst du in deiner Freizeit erledigen und deinen Kindern oder denen der Nachbarn zum Beispiel Nachhilfe geben, beim Bau des neuen Gartenhäuschens helfen oder die verletzte Hand verbinden.
Je mehr du kannst, desto gefragter wirst du sein und desto mehr Geld kannst du mit deinen Kenntnissen und Fähigkeiten auch dann noch verdienen, wenn du eigentlich nur noch für dich und deine Familie arbeitest.
Wo kann man als Selbstversorger leben?
Vielleicht gehörst du zu denen, die diesen Beitrag gelesen haben, weil sie gerne etwas unabhängiger wären, eigenes Gemüse anbauen möchten oder ein neues Hobby suchen.
Vielleicht gehörst du aber auch zu denen, die der Politik und der Wirtschaft nicht mehr trauen und die Selbstversorgung als sichere Investition in eine andere Zukunft sehen.
In diesem Fall benötigst du neben dem Wissen in diesem Beitrag noch eine ganze Menge anderes Wissen. Du musst dich auf eine Krise vorbereiten – und einen wunderschönen Gemüsegarten zu haben, reicht dafür nicht aus.
Ein guter Anlaufpunkt, um mehr über dieses Thema zu lernen ist Pete’s Prepper Guide. Neben zahlreichen praktischen Tipps zum Überleben in einer Krise findest du hier auch Krisenvorsorgelisten, Checklisten zum Packen eines Fluchtrucksacks sowie Informationen, um dein Geld sicher in zukunftsfähige und krisensichere Währungen anzulegen.
Möchtest du noch einen Schritt weiter gehen und ein komplettes Krisenprogramm nutzen, solltest du dir das Krisen-Überlebenssystem des Survivalmentors Reini Rossmann ansehen.
In vielen Videos erklärt er dir alles, was du zu den Themen Prepping, Bushcraft und Survival wissen musst, bietet dir Zugang zu einem komplexen Krisensystem mit Adressen, an die du dich wenden kannst, und Checklisten, nach denen du vorgehen solltest, und steht dir sogar als Mentor in einem Survivalkurs vor Ort zur Verfügung.
Er lehrt dich, wie du einen sinnvollen Vorrat an Lebensmitteln anlegst, Wasser aus der Natur aufbereiten kannst, dich schützt und sogar deine eigenen Überlebensstrategien in der Krise entwickelst.
Weiterhin bietet er dir in einem zweiten Kurs ein Online-Survivaltraining mit zusätzlichen Informationen, wie du ein Lager errichtest, Nahrung in der Wildnis beschaffst, ein Feuer auch ohne Hilfsmittel entfachst und dich in der Natur selbst verarzten kannst.
Solltest du zu denjenigen gehören, die genau aus diesem Grund auf dieses Buch gestoßen sind, so kommst du auf diesen beiden Websites auf deine Kosten.
Letztlich nützt dir aber der beste Kurs und das tollste Buch nicht viel, wenn du das, was du dabei in der Theorie gelernt hast, nicht auch anwendest. Wir empfehlen dir darum, mit kleinen Projekten zu starten und dabei erste praktische Erfahrungen zu sammeln.
Ein eigener kleiner Gemüsegarten – sei er drinnen oder draußen – lehrt dich bereits eine ganze Menge. Nach und nach kannst du dich an komplexere Themen wagen und immer mehr zum Selbstversorger werden.
Wichtig ist, dass du dabei geduldig bist, denn du kannst nicht von jetzt auf gleich völlig unabhängig sein. So wie Pflanzen Zeit zum Wachsen brauchen, so brauchst auch du Zeit, um Erfahrungen zu machen.
Dabei wirst du mit Sicherheit einige falsche Entscheidungen treffen, die dich ärgern werden, vielleicht sogar (viel) Geld kosten. Nutze diese Erfahrungen, um aus ihnen zu lernen, nicht, um dich darüber zu ärgern und alles hinzuschmeißen. Wir haben verlernt, was unsere Vorfahren noch wussten und täglich angewandt haben.
Nun müssen wir es eben von Neuem lernen und werden dabei Fehler machen. Unseren Kindern können wir von unseren Misserfolgen berichten, damit sie nicht dieselben Fehler machen.
Das ist nichts Negatives, sondern etwas, das allen hilft, wieder zurück zu einem natürlicheren und unabhängigeren Leben zu finden. Wir wünschen dir viel Freude und Erfolg in deiner zukünftigen Selbstversorgung.
Hier weiter lesen: