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Nachtsichtgerät, sehen ohne gesehen zu werden

Die Standardmethode um im Dunkeln zu sehen ist immer noch, das Licht anzumachen. Ob du dabei einfach den Lichtschalter für die Deckenbeleuchtung nutzt, oder eine Taschenlampe einschaltest, spielt keine Rolle.

In beiden Fällen wird es hell. Nun ist eine Lampe aber längst nicht die einzige Möglichkeit, um etwas zu sehen. Allerdings ist sie die einfachste und günstigste Methode. Vollkommen anders als eine Lampe ist hingegen ein Nachtsichtgerät.

Dieses funktioniert ohne die Beleuchtung der Umgebung. Es zeigt dir vielmehr, was vor dir ist, ohne dass dich der Schein einer Lampe verrät oder sich deine Augen an helle und dunkle Bereiche gewöhnen müssen.

Beim Kauf eines Nachtsichtgeräts gibt es jedoch viele Dinge zu beachten. Ob es für das Überleben in der Wildnis oder als Ergänzung deiner Survival Ausrüstung wirklich sinnvoll ist, lässt sich nicht so einfach beantworten.

Was ist ein Nachtsichtgerät?

Unter einem Nachtsichtgerät versteht man grundsätzlich eine kleine Apparatur. Ein Gerät welches die Umgebung im Dunkeln sichtbar werden lässt, ohne diese dabei sichtbar zu erleuchten.

Das heißt, dass du ein Nachtsichtgerät immer direkt von die Augen halten musst, um etwas zu sehen. Denn, wie gesagt, die Umgebung selbst bleibt dunkel. Entsprechend gleicht ein Nachtsichtgerät häufig einem Fernglas oder Fernrohr und wird auch so verwendet.

Wie du es vielleicht aus diversen Filmen kennst, lassen sich manche Nachtsichtgeräte dauerhaft vor dem Gesicht installieren, sodass du bei der Verwendung die Hände frei hast. Das kann mitunter ganz schön merkwürdig aussehen und auch schwer sein.

Typischerweise haben die Bilder eines Nachtsichtgeräts einen Grünstich. Das liegt an der verwendeten Technik, welche die dunkle Umgebung sichtbar werden lässt. Auch wenn dieses grüne Bild anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist, so bietet es dir die Möglichkeit, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Wie funktioniert ein Nachtsichtgerät?

Auf dem Markt erhältliche Nachtsichtgeräte bedienen sich in der Regel einer von drei Möglichkeiten, um in der Dunkelheit ein Bild zu kreieren. Eine einfache, alte und sehr bekannte Methode ist die des infraroten Lichts.

Dabei handelt es sich um ein Licht, welches vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden kann. Deine Fernbedienung nutzt beispielsweise diese Technik, um mit deinem Fernseher zu kommunizieren.

Dieses infrarote Licht leuchtet wie eine Taschenlampe die dunkle Umgebung aus und das Nachtsichtgerät kann wie eine Kamera mit diesem Licht etwas anfangen. Die Funktionsweise ist also tatsächlich dieselbe wie bei einer gewöhnlichen Lampe, bloß dass der Mensch das Licht mit bloßem Auge nicht erkennen kann.

Eine weitere gängige Methode ist die des Restlichtverstärkers. Hierbei befindet sich im Nachtsichtgerät eine sogenannte Fotokathode. Das ist Detektor, welcher die eintreffende Lichtstrahlung in Elektronen umwandelt. Diese werden verstärkt und erhöhen somit künstlich die Helligkeit der Umgebung. Dadurch bleibt es um dich herum zwar dunkel, im Nachtsichtgerät jedoch zeichnet sich ein klareres Bild davon ab.

Nachtsichtgerät

Dies sind die beiden klassischen Methoden, welche für Nachtsichtgeräte verwendet werden. Manche Geräte verfügen auch über beide Möglichkeiten. Es gibt jedoch noch eine weitere, die hier nicht unerwähnt bleiben soll.

Nachtsichtgerät oder Wärmebildkamera?

Wärmebildkameras erkennen unterschiedliche Temperaturen in der Umgebung und zeichnen auf diese Weise ein Bild. Allerdings ist das für Prepper in Deutschland eher unpraktisch, da damit lediglich unterschiedliche Temperaturen erkannt werden. Stehen zwei Bäume vor dir, welche gleich warm sind, wirst du diese so nicht erkennen können.

Zum Beobachten von Tieren oder Menschen sind Wärmebildkameras jedoch hervorragend geeignet, da sie selbst die beste Tarnung unbrauchbar machen und auch dann noch Lebewesen erkennen, wenn diese sich nicht bewegen.

Nachtsichtgerät

Welche Nachtsichtgeräte gibt es?

Nachtsichtgeräte lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen, welche in sogenannten „Generationen“ angegeben werden. Hier gilt ganz grundsätzlich, dass ein Nachtsichtgerät umso besser funktioniert, je höher die Generation ist. Leider steigt damit auch der Preis.

Generation 0

Geräte der Generation 0 arbeiten mit der Infrarot-Technik, nutzen also für das menschliche Auge unsichtbares Licht, um die Umgebung zu beleuchten. Diese Modelle haben den Vorteil, dass sie auch bei absoluter Dunkelheit funktionieren und keine maximale Lebensdauer haben.

Generation 1

Ein Nachtsichtgerät aller anderen Generationen hat hingegen eine begrenzte Lebensdauer, welche aufgrund der verwendeten Technik derzeit unumgänglich ist. Außerdem benötigt es immer eine Lichtquelle von außen. In stockdunklen Räumen funktioniert ein solches Nachtsichtgerät normalerweise nicht.

So hält ein Nachtsichtgerät der Generation 1 in der Regel zwischen 1.000 und 2.000 Stunden durch, bevor du es durch ein neues Nachtsichtgerät ersetzen musst.

Diese Geräte arbeiten nach dem oben erklärten Prinzip des Restlichtverstärkers und verfügen häufig zusätzlich über eine Infrarotlampe, sodass du trotz des Restlichtverstärkers auch in völliger Dunkelheit etwas sehen kannst.

Die Verstärkung des eintreffenden Lichts liegt bei Nachtsichtgeräten der Generation 1 zwischen 1.000 und 8.000. Damit erhältst du also bereits eine absolut brauchbare Darstellung deiner Umgebung.

Generation 2

Generation 2 umfasst alle Nachtsichtgeräte, welche mit der Grundausstattung der Generation 1 daherkommen, aber zusätzlich noch eine Mikrokanalplatte nach der Fotokathode haben. Dadurch kann eine wesentlich höhere Verstärkung des eintreffenden Lichts erreicht werden, was dazu führt, dass du noch mehr deiner Umgebung erkennen kannst.

Ein Nachtsichtgerät der Generation 2 erreicht auf diese Weise eine Restlichtverstärkung von bis zu 20.000 und hat eine Lebensdauer zwischen 10.000 und 15.000 Stunden.

Generation 3

Noch einen Schritt weiter gehen Nachtsichtgeräte der Generation 3. Diese haben zusätzlich zur Technik von Geräten der Generation 2 eine chemische Komponente, welche teilweise sogar die 50.000-fache Restlichtverstärkung ermöglicht. Auch ein Nachtsichtgerät dieser Generation hat eine Lebensdauer von etwas 15.000 Stunden.

Generation 4

Es gibt außerdem Nachtsichtgeräte der Generation 4. Diese sind jedoch nicht auf dem freien Markt erhältlich, sondern lediglich für den militärischen Einsatz gedacht.

Welches Nachtsichtgerät solltest du kaufen?

Wie bereits erwähnt, gilt bei einem Nachtsichtgerät die Faustregel, dass das Gerät umso bessere Bilder liefert, je höher die Generation ist. Mit zunehmender Generation steigt aber auch die Lebensdauer und der Preis.

Da ein Nachtsichtgerät grundsätzlich keine günstige Investition ist, sollte vor allem dein Geldbeutel über das richtige Gerät entscheiden. Für dein Survival Training oder deine Survival Ausrüstung ist ein Nachtsichtgerät der Generation 1 sicher am sinnvollsten.

Es bedient sich meist sowohl der Infrarot-Technik, als auch der des Restlichtverstärkers und bietet dir damit die größte Flexibilität zu einem vergleichsweise kleinen Preis. Zwar ist die Lebensdauer dieser Geräte nicht allzu hoch, einen kompletten Winter mit Dauernutzung überstehst du aber dennoch.

Wichtig ist, dass du die Modelle, die für dich in Fragen kommen, ausprobierst. Auch wenn es grundsätzliche Regeln zu den einzelnen Generationen gibt, so kann es trotzdem irreführende Produktbeschreibungen des Herstellers geben.

Teste darum selbst, was das Nachtsichtgerät tatsächlich leisten kann und entscheide dich anhand deines Einsatzgebietes. So kannst du durchaus für wenig Geld an ein ausgezeichnetes Gerät gelangen, aber natürlich auch viel Geld investieren und ein mittelmäßiges Nachtsichtgerät erstehen.

Achte auf die Reichweite

Weiterhin ist es wichtig, dass du darauf achtest, wie weit dein Nachtsichtgerät funktioniert. Wie auch bei einer Taschenlampe, so kannst du mit einem Nachtsichtgerät nicht unbegrenzt weit sehen. Vielmehr gibt es hier je nach Gerät Grenzen. Unter 200 Meter sollte ein Nachtsichtgerät nicht liegen, da es sonst seinen Zweck in der Natur verfehlt.

Einige Nachtsichtgeräte haben außerdem eine fest eingestellte Vergrößerung. Das ist zwar praktisch, um zu erkennen, was in weiterer Entfernung ist, jedoch erschwert dies die Fortbewegung, wenn du diese Vergrößerung nicht abschalten kannst.

Ein frei wählbarer Zoom ist hier die bessere Lösung. Es sei denn, du willst dein Nachtsichtgerät nur nutzen, wenn du auf der Lauer liegst und dich damit nicht auch unbemerkt von A nach B bewegen willst.

Bist du Brillenträger, so ist es außerdem wichtig, dass du auf die Möglichkeit achtest, wie bei einem Fernglas die Schärfe einstellen zu können. Nicht alle Nachtsichtgeräte verfügen über diese Funktion und auch der Dioptrien-Umfang ist nicht immer derselbe.

Aus praktischen Gründen kannst du einige Modelle auch nicht mit Brille nutzen, weshalb du diesem Punkt unbedingt Beachtung schenken solltest, falls du ohne Brille wenig erkennen kannst. Alternativ kannst du aber natürlich auch Kontaktlinsen nutzen und dieses Problem damit umgehen.

Mono- oder Binokular?

So wie es ein Fernglas und ein Fernrohr gibt, so gibt es auch Nachtsichtgeräte mit einer oder zwei Linsen. Der Unterschied ist offensichtlich. Ein Monokular hältst du dir lediglich vor ein Auge und kannst damit entsprechend auch nur mit einem Auge deine Umgebung sehen, ein Binokular hältst du dir vor beide Augen.

Die oben genannte Zoom-Problematik kannst du mit einem Monokular umgehen und so mit einem Auge das Bild des Nachtsichtgeräts sehen, während du dich mit dem anderen Auge auf deine nähere Umgebung konzentrierst.

Hierbei gilt natürlich, dass dies nur dann sinnvoll ist, wenn deine nähere Umgebung ausreichend ausgeleuchtet ist. Ob dies aufgrund des Restlichts der Fall ist oder du mit einer Taschenlampe künstlich nachhilfst, spielt dabei keine Rolle. In der Praxis ist diese Kombination jedoch meist eher unhandlich.

Je nachdem, wofür du dein Nachtsichtgerät verwenden möchtest, können sich die beiden verschiedenen Typen mal mehr und mal weniger eignen. Du musst darum selbst entscheiden, ob ein Mono- oder Binokular für deine Zwecke die bessere Lösung darstellt. Am besten probierst du es selbst aus.

Nachtsichtgerät oder Taschenlampe?

Ob Jagd, Bushcraft, Zombie Apokalypse oder Survival Training, in jedem Fall solltest du dir gut überlegen, in welchen Situationen du dein Nachtsichtgerät überhaupt einsetzen möchtest. Da es sich um eine teure Anschaffung handelt, solltest du dir vor dem Kauf darüber bewusst werden, dass eine Taschen- oder Stirnlampe für die meisten Situationen völlig ausreichend ist.

Ein Nachtsichtgerät ist in der Regel nur dann sinnvoll, wenn du selbst nicht gesehen werden willst oder dich durch den Lichtkegel einer Lampe verraten würdest. Solltest du Wildtiere beobachten wollen oder dich auf ein Fluchtszenario vorbereiten, so ist ein Nachtsichtgerät definitiv die bessere Wahl.

Ansonsten wird dir eine gute Taschenlampe mit einer ordentlichen Leuchtkraft bereits ausgezeichnete Dienste leisten – und das zu einem weitaus günstigeren Preis.

Ist Zubehör sinnvoll?

Ein Nachtsichtgerät wird in der Regel mit Zubehör verkauft. Je nach Hersteller und Modell kann dies jedoch sehr unterschiedlich aussehen. Die nachträgliche Aufrüstung des Zubehörs ist meist möglich und du solltest sie in Erwägung ziehen.

Da dein Nachtsichtgerät auf Batterien angewiesen ist, solltest du davon immer einige in Reserve haben und Sondermodelle direkt beim Hersteller kaufen. Auch eine Tasche, in welcher du das Nachtsichtgerät sicher verstauen kannst, ist sinnvoll.

Vor allem aber kann es sich lohnen, eine Halterung für den Helm oder den Kopf zu erwerben. Das mag zwar etwas merkwürdig aussehen und anfangs völlig ungewohnt sein, es ermöglicht dir jedoch die Nutzung beider Hände.

Anders als bei einem Fernglas wirst du dein Nachtsichtgerät nur dann sinnvoll nutzen können, wenn du es permanent vor den Augen hast und nicht immer wieder absetzt.

Willst du ein Monokular nutzen, so kannst du einige Modelle ebenfalls fest vor deinem Auge installieren. In diesem Fall kann es für dich angenehmer sein, wenn du dein freies Auge mit einer Augenklappe verdeckst um bei genügend Licht nicht dauerhaft das Auge zukneifen zu müssen.

Lässt du das Auge offen und gibst deinem Gehirn so permanent zwei Bilder zum Verarbeiten, lässt deine Konzentration deutlich schneller nach und es kann passieren, dass sich die beiden Bilder im Gehirn vermischen und dir keine brauchbaren Ergebnisse mehr liefern.

Nicht für jeden geeignet, aber nett zu haben

Ein Nachtsichtgerät ist sicherlich nicht für jeden eine gute Investition. Aufgrund des hohen Preises auch keine, die du leichtfertig tätigen solltest.

Eine Überlegung kann es jedoch dennoch wert sein.

Vor allem dann, wenn du dich in der Dunkelheit unbemerkt umsehen und fortbewegen möchtest.

Eine nützliche zusätzliche Anschaffung für deine Survival Ausrüstung ist es in jedem Fall, wirklich notwendig ist sie aber nicht unbedingt. Stirn- und Taschenlampen leisten dir ausgezeichnete Dienste in der Dunkelheit, auch wenn sie dich verraten. Besonders, wenn du mit einer Gruppe unterwegs bist, stellt eine Lampe die bessere Alternative dar, da mit ihr alle in der Gruppe etwas sehen können.

Beim Kauf gilt es etliche Aspekte zu beachten. Hier gilt ganz besonders, dass du dich in einem Fachgeschäft ausreichend beraten lassen solltest und dort verschiedene Modelle unverbindlich testen kannst. Diese Möglichkeit solltest du in jedem Fall nutzen, um dein Geld in das für dich beste Modell zu investieren.

Ansonsten gilt, dass du auch mit einem schlechten Modell in der Dunkelheit bereits besser sehen kannst also ohne ein Nachtsichtgerät. Für die praktische und regelmäßige Anwendung wirst du um ein teures Nachtsichtgerät jedoch nicht herumkommen.


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  • Mein Onkel ist Jäger und hat sich ein Yukon Photon RX 6×50 gekauft. Bei der nächsten Jagd möchte er mich mitnehmen und mir ein Nachtsichtgerät geben. Danke für den Tipp, dass man hierbei auf die Reichweite achten sollte.

    • Sehr gerne und viel Erfolg und in der Umsetzung. Berichte gerne, was Dir gefällt oder was Dir bei dem Gerät sonst irgendwie auffällt.

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