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Bushcraft, vom Überleben in der Wildnis

Bushcraft vom Überleben in der Wildnis: Die meisten Menschen arbeiten heutzutage in einem Büro und vor allem an einem Computer.

Die typischen Fähigkeiten sind darum auch, sich mit der neusten Technologie auszukennen und sie effektiv und sinnvoll einzusetzen. Mit den Händen etwas erschaffen ist in dieser modernen Zeit nicht mehr allzu populär.

Vielmehr ist es der Geist, der bemüht wird und die Finger, die diese Ideen einfach bloß noch über Maus und Tastatur eingeben. Daran ist nichts Verwerfliches, doch es widerspricht dem natürlichen Bestreben des Menschen, nichts mit den Händen zu erschaffen.

Wenn du nämlich als Kind mit Bauklötzen gespielt hast oder als Erwachsener einen neuen Schrank aufbaust, den Garten umgräbst oder ein Gartenhaus baust, erlebst du eine ungemeine Befriedigung.

Dein Gehirn erfreut sich nach wie vor stärker an den Dingen, die du mit deinen Händen erschaffen hast. Je größer, desto besser.

Die Arbeit am Computer kann mit diesem befriedigenden Gefühl nicht mithalten. Darum ist es auch kein Wunder, dass Bushcraft, also das Überleben in der Wildnis, zu einem immer populäreren Hobby in den wohlhabenden Ländern wird. Das Verlangen, in der Natur zu sein und dort auch zu leben, war nie so stark wie heute.

Was bedeutet Bushcraft?

Das Wort Bushcraft stammt ursprünglich aus dem Englischen und leitet sich von den Wörtern bush (Wald; Busch) und craft (fertigen; Handwerk) ab. Besonders in Australien und Afrika, wo der sogenannte Bush größtenteils unbewohnt ist, spielt die Fähigkeit, sich etwas anzufertigen, eine große Rolle.

Der Begriff wurde im 19. Jahrhundert in ebendiesen Gegenden geprägt und drückt aus, dass man sich mit dem, was man hat, etwas anfertigt, was man brauchen kann. Dabei setzen nur die eigenen Fähigkeiten Grenzen und neben einfachen Speeren, die zum Jagen genutzt wurden, konnte man sich alles anfertigen, was man eben gerade brauchte.

Auch wenn das Wort Bushcraft noch vergleichsweise neu ist, so sind seine Ursprünge so alt wie die Menschheit. Selbstverständlich hatten unsere Vorfahren vor vielen tausend Jahren noch nicht dieselben Werkzeuge und denselben Lebensstandard wie heute.

Vielmehr mussten sie sich selbst zu helfen wissen und alles von Hand erschaffen. Dabei gab es keine Geschäfte, in welchen man sich Möbel oder gleich ein ganzes Haus kaufen konnte. Stattdessen galt es, sich dem zu bedienen, was die Natur hergab und daraus das zu machen, was man brauchte.

Und offensichtlich waren unsere Vorfahren darin ausgesprochen gut. Andernfalls hätten wir uns nicht zu dem entwicklen können, was wir heute sind. Dann gäbe es nicht nur keine Computer, sondern vermutlich auch keine Menschen mehr. Es liegt in unserem Blut, das Beste aus dem zu machen, was wir haben.

Bushcraft heute

Auch wenn die Möglichkeiten heute andere sind, als noch vor einigen Tausend Jahren, so haben sich die Bedürfnisse im Zusammenhang mit Bushcraft nicht geändert. Nach wie vor ist es dabei das Ziel, sich mit wenigen Mitteln etwas anzufertigen.

Das Interesse an diesem Hobby steigt immer mehr, da sich nun vermehrt auch Menschen aus Städten wieder nach der (unberührten) Natur sehnen, sich darin aufhalten möchten und dort bleiben wollen.

Dabei vergisst manch einer, dass es nicht darum geht, mit der teuersten Survival Ausrüstung und jeder Menge Proviant einige Tage im Wald zu überleben, sondern um das Herstellen diverser Gegenstände. Hier liegt die klare Grenze zu Bushcraft.

Mit einer großen Survival Ausrüstung, einer Armbrust und einem Nachtsichtgerät einige Zeit im Wald zu leben, ist sicher auch ein schönes Hobby und erleichtert etliche Situationen, doch es widerspricht dem Gedanken des Bushcraft.

Typisch Bushcraft

Ganz klassisch gehört in eine gute Bushcraft Ausrüstung:

  • Überlebensmesser
  • Survivalarmband
  • Paracord
  • Feuerstahl
  • Tomahawk

Für größere Projekte kann es jedoch von Vorteil sein, wenn du dir mehr Paracord zulegst.

Neben diesen klassischen Werkzeugen und Materialien gibt es selbstverständlich noch viele weitere Utensilien, wie beispielsweise Planen, Handschuhe, einem Erste-Hilfe-Set oder Feuerstarter, die du deiner ganz persönlichen Bushcraft Ausrüstung hinzufügen kannst.

Allerdings handelt es sich dabei in der Regel um Extras, die für das Herstellen von Gegenständen nicht nötig sind, sondern dir lediglich die Arbeit erleichtern sollen.

Für Anfänger des Bushcraft Hobbys steht meist der Bau eines einfachen Unterschlupfs (Shelter) im Vordergrund.

Hierfür brauchst du lediglich einige Äste und isolierendes, dichtes Material wie Tannenzweige oder Moos, um dich vor der Witterung zu schützen.

Dies ist ein typisches erstes Projekt, bei welchem du die Grundlagen des Bushcraft sowie den Umgang mit deinem Werkzeug kennen lernen kannst.

Geschick durch Übung

Mit der Zeit wirst du nicht nur erkennen, wie lange es dauert, sich in der freien Natur Gegenstände anzufertigen, sondern auch weitere Projekte in Angriff nehmen. Eine kleine Wand, die deine Feuerstelle vor Wind schützt, sowie einen besseren Unterschlupf sind gängige Projekte für Anfänger, die bereits erste Erfahrungen gesammelt haben.

Sobald du dich sicher fühlst und weißt, worauf du bei der Auswahl der richtigen Materialien sowie der Anwendung deines Werkzeugs achten musst, kannst du dich an den Bau eines komfortablen Unterschlupfes machen. Ein erhöhtes Bett mit einem bemoosten Dach, einige Schutzwände sowie einer Tür sind klassische Projekte, die deine Fähigkeiten testen und herausfordern.

Erst groß, dann klein

Anders, als bei vielen anderen Themen, wirst du beim Bushcraft meist mit großen Projekten beginnen und dich dann zu den kleinen vorarbeiten. Das liegt daran, dass es beim Überleben in der Wildnis vor allem darum geht, dich vor der Witterung und einigen Gefahren zu schützen.

Hierfür ist der Bau eines Unterschlupfs unerlässlich. Dabei handelt es sich bereits um ein großes Projekt, auch wenn der Bau eines einfachen Unterschlupfs nur wenige Stunden dauert. Die Herstellung von praktischem Werkzeug und nützlichen Utensilien wirst du erst im Anschluss in Angriff nehmen.

Hierzu gehören vor allem Hilfsmittel, die du für den Bau deines großen Projektes benötigst. Es ist beispielsweise einfacher, Äste zu sägen, wenn du diese auf einem Bock ablegen kannst. Ebenso erleichtert dir eine Leiter das Erreichen höherer Äste oder gar dem Dach deines Unterschlupfs.

Dabei gilt es natürlich, diese Hilfsmittel selbst herzustellen und sie nicht zu kaufen. Mit einem Überlebensmesser und einem Beil bist du hierfür bereits hervorragend ausgestattet und kannst dir auch filigranere Objekte wie eine Holzschüssel oder einen Holzlöffel herstellen.

Überraschenderweise gilt hier jedoch, dass auch die kleinen Projekte viel Zeit in Anspruch nehmen und mitunter sogar länger dauern können, als das ein oder andere große Bushcraft Projekt.

Ob du besonders talentiert bist oder nicht, spielt hierfür keine Rolle. Auch unsere Vorfahren waren nicht schneller, denn die Herstellung von Objekten braucht eben seine Zeit.

Weitere Aspekte von Bushcraft

Neben dem Anfertigen von verschiedenen Objekten gehören jedoch noch einige andere Aspekte zum Thema Bushcraft dazu. Da es sich um das Überleben in der Wildnis handelt, spielt das Fischen und Jagen beispielsweise eine große Rolle. Zwar kannst du mit einer Armbrust hier schon erfolgreich sein, doch auch hier gilt natürlich, dass du dir deine Waffen selbst herstellen können solltest.

Die beste Waffe nützt dir aber nichts, wenn du Fährten nicht korrekt lesen kannst und eine schlechte Orientierung im Gelände hast.

Darum gehört es auch dazu, dass du die Spuren verschiedener Tiere erkennen kannst. Auch das du weißt, wie du sie fangen kannst und im Anschluss deinen Weg zurück zu deinem Unterschlupf findest.

Neben Tieren, bietet die Natur aber auch etliche andere Nahrungsquellen, die du beim Bushcraft ebenfalls kennen solltest. Beeren, Gräser, Kräuter, Pilze und andere Pflanzen findest du im Wald zwar in großen Mengen, doch nicht alle davon sind essbar. Ausreichendes Wissen kann dich vor vielen Unannehmlichkeiten, mitunter sogar vor dem Tod bewahren.

Außerdem wird die Wassergewinnung groß geschrieben. Die richtige Wahl einer Wasserquelle, sowie den Bau und die Anwendung von einem Wasserfilter spielen in der Natur eine große Rolle und gehören darum ebenso zu den Fähigkeiten eines echten Bushcrafters.

Lernen durch Profis

Eben weil sich Bushcraft als immer beliebteres Hobby verbreitet, findest du sicher auch in deiner Gegend einige Kurse, in welchen du, gemeinsam mit anderen, die Fähigkeiten erwerben kannst, die du in der Wildnis brauchst.

Darüber hinaus findest du viele Bücher, unzählige Videos und mitunter sogar ganze Fernsehserien, die sich mit dem Überleben in der Wildnis und dem Herstellen von Gegenständen beschäftigen. Zwar ersetzen diese theoretischen Werke nicht das tatsächliche Ausprobieren, lernen kannst du davon dennoch eine ganze Menge.

Es ist darum zu empfehlen, dass du dir vor dem Kauf einer Survival Ausrüstung zunächst einmal ansiehst, wie Bushcraft tatsächlich aussieht und was du alles machen kannst. Damit umgehst du nicht nur den ein oder anderen Anfängerfehler, sondern kannst auch deine Lust auf das Leben in der Natur steigern.

Darauf solltest du bei Bushcraft achten

Auch wenn du zwar das Recht hast, dich im Wald und der Natur aufzuhalten, so kann es sein, dass du nicht überall deine Fähigkeiten im Bushcraft ausleben darfst. Das hängt damit zusammen, dass auch der Wald einen Eigentümer hat und dieser nicht unbedingt damit einverstanden sein muss, dass du dort einen Unterschlupf baust.

Um Ärger zu umgehen, solltest du darum vorab nachfragen, ob es dir gestattet ist, an einer bestimmten Stelle für einige Zeit ein Lager aufzuschlagen. Dabei gilt natürlich, dass du nichts tust, was andere gefährden könnte, deine Feuerstelle ausreichend absicherst und jederzeit löschen kannst, den Wald nicht beschädigst und keinen Müll hinterlässt.

Einfacher wird es für dich, wenn du dein Bushcraft Projekt in deinem eigenen Waldstück anfertigst, sofern du eines besitzt.

Die Ruhe der Wildtiere solltest du jedoch trotzdem möglichst wenig stören und darum auf (laute) Musik ebenso verzichten wie auf das Rauchen oder das Benutzen von Wildwechseln.

Je nachdem, was du im Wald erschaffen hast, kann es auch sinnvoll sein, wenn du es wieder zerstörst. Gerade beim Baum eines Unterschlupfs scheint dir zunächst nichts ferner zu liegen, denn du weißt selbst am besten, wie viel Arbeit du darin investiert hast.

Respektiere die Natur und Eigentum

Dennoch darfst du nicht vergessen, dass sich die Natur alles wieder zurückholt, was du nicht regelmäßig hegst und pflegst. Besonders, wenn du dich nur für einige wenige Tage bei deinem Bushcraft Projekt aufhältst, wird die Natur es ohnehin wieder zerstören.

Solltest du dein Projekt auf fremden Grund und Boden errichtet haben, kann es sein, dass der Eigentümer diese Aufgabe übernimmt.

Sei dir darum bewusst, dass große Projekte mit hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin nicht lange bestehen werden und zerstöre sie besser selbst, um dir die Enttäuschung beim nächsten Besuch zu ersparen.

Für kleinere Projekte, wie beispielsweise der Herstellung einer Leiter, einer Schale oder eines Bogens gilt dies natürlich nicht.

Diese Gegenstände kannst du vor Ort liegen lassen oder aber als Andenken oder zum weiteren Ausbau mit nach Hause nehmen.

Draußen bist du frei

Auch wenn du in der heutigen Zeit deine Bushcraft Fähigkeiten kaum zum Überleben brauchst, so schadet es dir auf keinen Fall, diese Fähigkeiten regelmäßig zu trainieren und zu erweitern.

Im Gegenteil. Du wirst dadurch mit der Ausschüttung von Endorphinen belohnt und dein Körper wird es dir danken, dass du dich einige Zeit in der Natur, an der frischen Luft und mit körperlicher Anstrengung aufgehalten hast.

Bushcraft ist ein wundervolles Hobby, bei welchem du nicht nur viele Fähigkeiten erlernen kannst, die du unter Umständen zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich brauchen kannst, sondern die Natur auf ganz neue Weise kennen lernst.

Es ist zwar wunderschön, ein Butterbrot auf einer Parkbank zu vertilgen, doch ein vollkommen anderes Gefühl, im Wald in einem selbst gebauten Unterschlupf über einer Feuerstelle eine Kleinigkeit zuzubereiten.

Der positive Effekt auf die Gesundheit ist durch den Aufenthalt in der Natur vorhanden. Du hast die Möglichkeit, endlich wieder etwas mit deinen Händen zu erschaffen. Ob du dich lieber an kleine Projekte heranwagst oder gleich einen richtig großen und komfortablen Unterschlupf baust, bleibt dir überlassen.

Die Hilfe eines Profis solltest du dennoch in Angriff nehmen. Ganz gleich, ob du ein Wochenende lang mit anderen Bushcraftern einige Fähigkeiten erlernst und ein Projekt erschaffst, oder ob du dein Wissen zunächst theoretisch durch Bücher und Videos erweiterst, spielt keine Rolle.

In jedem Fall kannst du so bestens ausgerüstet und mit ersten Ideen an deinem ganz eigenen Projekt arbeiten und dich davon überraschen lassen, was du selbst erschaffen kannst mit der Hilfe der Natur.


Tags

Bushcraft, survival, überleben in der wildnis


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